Inhaltsverzeichnis
Expertenwissen - Hobel
Vorteile:
- Angenehme, warme Haptik
- Werkstückschonend, keine Holzverfärbung
- Geringes Gewicht beugt der Ermüdung vor
Nachteile:
- Sohlenverschleiß bei starker Beanspruchung
- Verzug möglich
- Wenig dämpfende Masse, bei schwieriger Maserung u. U. unruhiger Lauf
Vorteile:
- Ziehende Arbeitsweise: gute Kontrolle, gelenkschonend und weniger ermüdend
- Ruhiger Lauf durch dickes Hobeleisen
- Hohe Hobeleisen-Qualität
Nachteile:
- Hoher Vorbereitungsaufwand (gilt nicht für Hobel mit Wechselklingen)
- Verzug durch atmosphärische Einflüsse möglich (gilt nicht für Wechselklingen-Hobel mit stabilisierten Körpern)
- Keine mechanischen Einstellhilfen für das Hobeleisen und -maul
Vorteile:
- Hohe Verschleißfestigkeit der Sohle und Maulkante
- Kein Verziehen des Hobelkörpers durch atmosphärische Einflüsse
- Hohe "Schwungmasse": ruhiger Lauf auch bei schwieriger Maserung und Ästen
- Leichte Justierbarkeit des Hobeleisens und vielfach auch der Maulöffnung
Nachteile:
- Hohes Gewicht bei größeren Hobeln wirkt ermüdend
- Rost ist möglich (nicht bei Bronzehobeln)
Bei den Metallhobeln unterscheidet man drei Arten. Die "Bevel up"-Hobel, die "Bevel down"-Hobel und die Schabhobel.
(wörtlich: Eisenfase nach oben)
Diese Hobelart hat sich aus dem Blockhobel entwickelt. Die Zimmerer benutzten früher den Blockhobel als Einhandhobel für das Ausarbeiten von Quernuten in Pfosten, in denen später Querstreben (Blockings) zur Versteifung eingebracht wurden. Daher der Name Blockhobel.
Zurück zum eigentlichen Unterscheidungsmerkmal "Eisenfase nach oben". Im Grunde genommen ist das Eisen bei einem Blockhobel anders herum eingesetzt als bei einem herkömmlichen Hobel "Bevel down" (wörtlich: Eisenfase nach unten).
Der Grund dafür ist, dass es beim Blockhobel aufgrund der kompakten Bauform nicht möglich war, einen normalen Frosch zu verwenden. Ergonomisch würde der Hobel schlecht in der Hand liegen. So wurde einfach der Neigungswinkel verändert und das Eisen verkehrt herum eingebaut. Der resultierende Schnittwinkel ist dabei derselbe wie bei einem "Bevel down"- Hobel. Der Grund für die nicht so weitläufige Verbreitung des "Bevel up"-Prinzips liegt an der Gussqualität der frühen Stanley-Hobel. Der verwendete Grauguss war an der Auflagestelle des Hobeleisens an der Sohle extremen Belastungen ausgesetzt und neigte leichter zum Ausbrechen. Dank der Verwendung von Sphäroguss ist jedoch der jetzige Hobelkörper stabiler und hält somit den Belastungen dieses Hobelprinzips hervorragend stand.
Vor- und Nachteile:
- Einfache Schnittwinkeländerung
Der entscheidende Vorteil ist die Möglichkeit, den Schnittwinkel zu beeinflussen. Da der Fasenwinkel am Eisen dem Schnittwinkel entspricht, kann bei dieser Variante zum Beispiel durch Anschliff einer zweiten Fase der Schnittwinkel angepasst werden.
- Kein Spanbrecher
Der Spanbrecher, der normalerweise das Eisen stabilisiert, ist bei dieser Bauform nicht vorhanden. Dafür ist die Eisenstärke im Regelfall deutlich stärker gewählt.
- Dickeres Eisen
Ein weiterer Vorteil ist das dickere Eisen im Vergleich zu "Bevel down"-Hobeln. Ein dickeres Eisen rattert nicht und schafft sauberere Flächen.
- Niedriger Schwerpunkt
Ebenfalls ein Vorteil bei flächigen Arbeiten ist der niedrige Schwerpunkt des Hobels, da der Anstellwinkel des Eisens relativ flach ist.
- Hobelkörper und -eisenauflage aus einem Stück
Bei "Bevel down"-Hobeln wird ein zusätzlicher Frosch an den Hobelkörper montiert.
Bei "Bevel up"-Hobeln hingegen ist der Hobelkörper und die Eisenauflage aus einem Stück. Dies gewährleistet noch mehr Festigkeit.
- Einfache Hobelmauleinstellung
Die Größe des Hobelmauls, ein wichtiger Punkt für saubere Oberflächen, kann bei den "Bevel up"-Hobeln einfach und ohne Veränderung der Schnitttiefe durch eine am vorderen Ende angebrachte Schraube verstellt werden.
- Gewichtreduzierung
"Bevel up"-Hobel sind durch Fehlen eines zusätzlichen Frosches leichter als die "Bevel down"-Hobel.
- Fehlende laterale Justierung
Die "Bevel up"-Version funktioniert ohne laterale Einstellschraube, was als Nachteil gewertet wird. Das Eisen muss, ähnlich wie der Holzhobel, durch leichte Korrrekturschläge an die Seiten des Eisens eingestellt werden.
(wörtlich: Eisenfase nach unten)
Der berühmte Hobelerfinder Leonard Bailey, damals für Stanley tätig, beeinflusste maßgeblich das heutige Design dieser Version. Stanley hat dieses System durch das Bedrock- Design weiterentwickelt. Nun war es möglich, den Frosch ohne Lösen der Eisenbefestigung zu verstellen. Bis zum heutigen Tag wurde (bis auf kleine Änderungen) diese Ausführung nicht wesentlich verändert. Lediglich die Eisenverstellung wurde von Thomas Norris nochmal revolutioniert, indem eine Schraube für beide Verstellarten (Zustelltiefe und Eisen neigung) Anwendung findet. Die Vorteile bzw. Nachteile dieses Systems werden in Fachkreisen jedoch häufig diskutiert, da mit dem Bailey-Design durch die tiefliegende zentrale Einstellschraube eine Schnitttiefenverstellung während des Arbeitens möglich ist.
Vor- und Nachteile
- Schnittwinkel abhängig vom Neigungswinkel des Frosches
Bei den "Bevel down"-Hobeln ist der Schnittwinkel nicht so leicht zu verändern wie bei der "Bevel up"-Version. Letztlich bietet einzig Lie-Nielsen Frösche mit unterschiedlichem Neigungswinkel an.
- Einfache laterale Verstellung des Eisens
Durch Verschiebung eines Einstellhebels kann bei dieser Version das Eisen sehr leicht in der Neigung korrigiert werden.
- Ganzflächige Auflagefläche des Eisens
Der Frosch lässt das Eisen sauber und flächig aufliegen, Vibrationen werden minimiert.
- Großes Gewicht
Gerade bei unregelmäßigem Faserverlauf oder schwer zu hobelnden Hölzern ist zusätzliches Gewicht von Vorteil, weil der Hobel satt aufliegt.
- Verstellung des Hobelmauls beeinflusst auch die Schnitttiefe
Da der Frosch über eine schiefe Ebene bewegt wird, verändert sich beim Verstellen des Hobelmauls auch die Schnitttiefe. Um dem entgegenzuwirken, muss die Schnitttiefe wieder korrigiert werden.
Schabhobel entstanden aus der Idee, eine Ziehklinge für angenehmeres Arbeiten in einen Hobelkörper zu betten. Am Eisen wird im Regelfall ein Grat angezogen, der die schabende Wirkung ermöglicht. Um den Grat anzuziehen, sollte das Eisen sauber winklig geschliffen sein. Dann wird, ähnlich einer Ziehklinge, an der Oberseite der Fase mit dem Abziehstahl ein Grat aufgeworfen. Bei dicken Hobeleisen (Lie-Nielsen) kann auch ohne angezogenen Grat gearbeitet werden. Dünnere Eisen (Kunz und Veritas) arbeiten fast ausschließlich nach dem angezogenen Grat-Prinzip.
Die Eisen sind dennoch angeschrägt (30-45°), dadurch muss beim Aufwerfen des Grates weniger Material "verdrängt" werden. Das Prinzip des schabenden Arbeitens mit einem angezogenen Grat unterscheidet sich völlig von dem Prinzip eines schneidenden Eisens.
Die Tiefeneinstellung ist durch den Grat und Neigungswinkel vorgegeben. Um ausrissfreie Oberflächen auf schwierigsten Hölzern und Faserverläufen zu erreichen (vorwiegend Hartholz), sind diese Hobel unabdingbar.
Für welchen Einsatzbereich eignen sich die unterschiedlichen Schnittwinkel bzw. Neigungswinkel?
- Schnittwinkel 36-38°
Bevorzugt für Hirnholz. Hier sind weniger Ausrisse zu befürchten, da die Fasern hier leicht brechen. In diesem Schnittwinkel werden die Fasern geradezu abgeschnitten. Beim Längsholzhobeln sollte lediglich feine Spanabnahme bei kleinem Hobelmaul erfolgen, da sonst die Gefahr besteht, dass das Holz vorspaltet.
- Schnittwinkel 43-46°
Normaler Schnittwinkel für allgemeine Arbeiten mit relativ niedrigem Schnittwiderstand.
- Schnittwinkel 50-60°
Beim Putzen von stark gemaserten Hölzern wird mit diesem Schnittwinkel ein Ausreißen vermieden. Der Nachteil ist, dass die Bearbeitung mehr schabend als schneidend erfolgt und dadurch das Eisen schneller stumpf wird.
- Neigungswinkel 75-100° (Schnittwinkel definiert sich durch den angezogenen Grat)
Mit diesem Winkel wird nicht geschnitten, sondern geschabt (Schabhobel). Da in dieser Hobeltechnik fast keine Ausrisse entstehen, eignet sie sich für wilde Maserungen und schwierig zu hobelnde Hölzer.