
Äxte und Beile
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Äxte und Beile
EXPERTENWISSEN ÄXTE UND BEILE
Unterschiede bei den Begriffen Axt und Beil:
Äxte haben im Gegensatz zu Beilen ein größeres Kopfgewicht (0,8 bis 2,5 kg) und einen längeren Stiel (Länge 550 bis 700 mm), an dem sie mit beiden Händen geführt werden. Beile haben ein Gewicht von 0,6 bis 0,8 kg und können mit einer Hand am Stiel (ca. 500 mm) geführt werden. Regional bedingt werden jedoch auch beide Begriffe für die gleichen Werkzeuge verwendet.
Welche Typen von Äxten und Beilen gibt es?

- Schneiden und Trennen
Die Schneide eines Forstbeils oder einer Fällaxt hat einen spitzen Keilwinkel zum Zerschneiden der Holzfasern, einige haben zusätzlich einen stumpferen Schneidenwinkel (Sekundärfase), um die Standzeit zu erhöhen. - Spalten
Für maximale Spaltwirkung hat die Schneide einer Spaltaxt oder eines Spaltbeils einen stumpfen Winkel, die meist geraden Stiele erhöhen die Treffsicherheit. Das hohe Gewicht des Axtkopfs unterstützt die Krafteinwirkung beim Holzspalten. - Beschlag- und Behaubeile
Zum Zurichten und Behauen von Balken hat ein traditionelles Behaubeil einen einseitigen Anschliff mit mittlerem Keilwinkel. Durch große, plane Axtblätter, breite Fasen mit geradem Anschliff und gekröpfte Stiele wird eine große Auflagefläche erreicht. - Gartenbeile
Gartenbeile haben überwiegend einen schweren oder flexiblen Axtkopf und eine dünne, scharfe Klinge, die die Belastung beim federnden Schlagen (z. B. gegen Wildwuchs oder dünne Äste) aufnimmt.
Wie finde ich die passende Axt?
Beantworten Sie sich zunächst folgende Frage: Für welchen Zweck brauchen Sie die Axt? Wenn Sie Rundholz aufspalten möchten, benötigen Sie eine Spaltaxt oder einen Spalthammer. Eine Spaltaxt hat ein hohes Kopfgewicht und einen geraden Axtstiel aus Hickory oder Esche. Möchten Sie fertiges Brennholz weiter spalten, um Anzündholz zu machen, reicht ein leichtes Spaltbeil aus. Zum Fällen und Entasten von Bäumen wird eine Fäll- oder Forstaxt verwendet, deren Kopf leichter und deren Axtstiel geschwungen ist, um beim seitlichen Schlagen besser treffen zu können. Für Outdoor-Aktivitäten und Bushcraft ist eine Universalaxt oder ein Trekkingbeil mit geringem Gesamtgewicht praktisch. Ein Beil, das Sie für Bildhauerarbeiten nutzen, sollte leicht sein, einen kurzen Griff und ein nach unten gezogenes Blatt haben (sog. Bart), um damit auch Details präzise ausarbeiten zu können. In unseren Shops können Sie alle Äxte von DICTUM, Hultafors, Gränsfors und anderen Herstellern vor dem Kauf in die Hand nehmen, testen und vergleichen.
Aus welchem Stahl werden Äxte geschmiedet?

Die meisten Schmiede verwenden Stähle wie C45, C55 und S55C (Kohlenstoffstahl), die eine hohe Festigkeit und geringen Verschleiß mit Zähigkeit kombinieren. Die Zahl in der Stahlbezeichnung gibt den Kohlenstoffanteil an (z. B. C45 hat 0,45 % Kohlenstoffanteil). Ein höherer Anteil an Kohlenstoff ermöglicht eine höhere Endhärte der Klinge. Mit C45 Stahl sind ca. 54 HRC, mit C60 Stahl ca. 60 HRC erreichbar. Jedoch haben auch der Schmiedeprozess und der Grad der dabei erfolgten Umformung einen großen Einfluss.
Handgeschmiedet oder industriell gefertigt, beim Erhitzen verliert Stahl und damit die Axt immer an Kohlenstoff. Wird eine Axt oder ein Beil in mehreren Schmiededurchgängen gefertigt, sinkt der Kohlenstoffanteil und damit die erreichbare Härte. Entsprechend kann für einfache Schmiedearbeiten im Gesenk ein Stahl mit geringem Kohlenstoffanteil verwendet werden. Für Freiformschmiedearbeiten mit komplexen Kopfformen muss der Anteil deutlich höher sein. Ein höherer Umformungsgrad hat aber auch einige Vorteile. Das Stahlgefüge wird bei jedem Schmiedegang weiter verdichtet und die Axt erhält eine höhere Festigkeit. Wird zum Beispiel C55 für eine Axt nur einmal erhitzt und dann in großen Pressen industriell »geschmiedet«, erhält der Kopf zwar die gleiche Härte wie ein Axtkopf aus C60 Stahl, seine Festigkeit ist jedoch nicht die gleiche. Das Umformen erhöht die Festigkeit der Klinge und ermöglicht eine feinkörnige, bruchfeste Schneidkante. Im Endprozess wird der Axtkopf noch einmal erhitzt und dann durch schnelles Abkühlen gehärtet.
Wie kann ich Äxte und Beile schärfen?
Da Äxte oft außerhalb der Werkstatt eingesetzt werden, ist ein mobiles Schärfmittel, etwa ein Diamant-Klappschärfer oder ein kombinierter Schrupp- und Schärfstein empfehlenswert. Diese haben für Vorschliff und Schärfen zwei verschiedene Körnungen. Zum Schärfen legen Sie den Axtkopf auf eine solide Unterlage, z. B. einen Baumstumpf, und führen den Schärfer mit gleichmäßigen Bewegungen quer über die Schneide. Halten Sie dabei stets den Schneidenwinkel ein. Nachdem eine Seite geschärft ist und sich ein durchgehender Grat gebildet hat, wenden Sie die Axt und wiederholen den Vorgang. In unserer Kategorie »Schärfen« finden Sie alles, was Sie zum Schärfen von Werkzeugen benötigen.
Wie pflege ich Äxte und Beile?
Lassen Sie Äxte und Beile nicht auf feuchten Wiesen und im Wald am Boden liegen. Schützen Sie die scharfe Schneide beim Transport mit einer Lederscheide bzw. einem Schneidenschutz aus robustem Leder. Reinigen Sie Ihre Axt nach der Arbeit mit Wasser und einer Bürste oder einem Lappen und trocknen dann alles gut ab. Harzreste lassen sich mit Harzlöser gut entfernen. Zum Abschluss empfehlen wir, etwas Öl (z. B. Ballistol Universalöl) auf dem Axtkopf zu verteilen, um ihn vor Rost zu schützen und Anhaftungen von Harz und Pflanzensäften zu verringern. Sollte der Stiel wackeln, kontrollieren Sie die Verkeilung und bessern diese aus. Wir führen für nahezu all unsere Äxte den passenden Ersatzstiel, sodass Sie einen gebrochenen Axtstiel ersetzen und neu einstielen können. Unsere Mitarbeiter im Einstielservice übernehmen das gerne für Sie.