Stahl - der Kern eines jeden Jagdmessers
Wichtige Merkmale eines Stahls sind die Schnitthaltigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Schärfbarkeit, die sich bei jedem Werkstoff unterscheiden. Die richtige Wahl des Klingenstahls ist immer abhängig vom gewünschten Einsatzzweck und dem Pflegeaufwand, den man zu leisten bereit ist. Vom Rohling bzw. einfachen Stück Stahl zum fertigen Messer benötigt man zahlreiche Arbeitsschritte - die unterschiedlichen Stahlarten ergeben Klingen, die sich in Härte, Struktur und Form unterscheiden. Die am häufigsten verwendeten Stahlarten sind:
- Klassischer Kohlenstoffstahl (ein- oder mehrlagig) ist nicht rostfrei. Der unlegierte Stahl hat einen sehr hohen Reinheitsgrad, ist besonders hart und besitzt ein feines Martensit-Gefüge. Er kann deshalb außergewöhnlich scharf geschliffen werden und hält diese Schärfe über lange Zeit. Die Klinge muss daher nach Benutzung getrocknet und regelmäßig geölt werden. Sie erzielt jedoch die höchste Schärfe und lässt sich gut schärfen.
- Kohlenstoffstahl als Schneidlage, eingebettet in Edelstahl (drei- oder mehrlagig). Die Klinge ist überwiegend rostfrei, nur noch der exponierte Schneidenbereich kann oxidieren. Ein guter Kompromiss zwischen Pflegeaufwand und Schärfbarkeit. Eigenschaften der Schneidlage wie unter »Klassischer Kohlenstoffstahl« beschrieben.
- Edelstahl (ein- oder mehrlagig) ist rostfrei und braucht nicht geölt werden. Jedoch sind durch den hohen Chromanteil Abstriche bei der Schärfbarkeit zu machen (Chrom setzt den Schleifstein zu und verursacht eine starke Gratbildung).