So bleibt Ihr Werkzeug lange erhalten

Damit gutes Werkzeug auch über eine lange Zeit gut bleibt, müssen Sie es entsprechend pflegen und gut lagern. Dass Werkzeuge nach dem Einsatz gereinigt gehören, ist allgemein bekannt. Bei Messern ist dies selbstverständlich – kommen diese doch mit (verderblichen) Lebensmitteln in Berührung. Aber auch Axt, Hobel, Säge oder Gartenschere sollten Sie nach dem Einsatz reinigen und sie regelmäßig pflegen. Nach der Reinigung können Sie Ihr Werkzeug begutachten, ob noch Fehler ausgebessert werden müssen und das gute Stück, falls nötig, für den nächsten Einsatz schärfen. Öl ist gerade für die Werkzeugpflege eine wichtige Komponente. Verwenden Sie hierzu möglichst nur pflanzliche Öle wie Japanisches Kamelienöl oder Sinensis Kamelienöl. Ebenso ist das auf medizinisch reinem Weißöl basierende Ballistol ein gutes pflanzliches Öl. Im Gegensatz zu mineralischen Ölen sind die pflanzlichen Öle biologisch abbaubar und somit ungefährlich nutzbar.

 

Messer

Messer gehören zu jenen Werkzeugen, die einerseits bei jedem Einsatz verschmutzt werden, andererseits aber zu den saubersten Werkzeugen gehören – angetrocknete Speisereste sind schließlich an keinem Messer schön! Nach der Reinigung und Pflege können Sie dann entscheiden, ob Sie Ihr Messer auch noch schärfen müssen oder möchten.

Wie wird ein Messer gereinigt?

Ein gutes Messer gehört nicht in die Spülmaschine – das hat sich mittlerweile durchgesprochen. Lediglich durch Abspülen mit lauwarmem Wasser und mit etwas Spülmittel sollten Sie das Messer reinigen. Oft wird hierzu ein weiches Spülschwämmchen verwendet. Trocknen Sie das Messer danach gut ab. Dies gilt für alle hochwertigen Messer – nicht nur Japanmesser!

Messer mit lauwarmen Wasser waschen

Wenn Sie nicht sofort nach dem Einsatz des Messers zum Reinigen kommen, können einzelne Lebensmittel-Reste antrocknen. Diese lassen sich nach unserer Erfahrung einfach mit der japanischen Bürste Kamenoko tawashi reinigen – die sich im Gegensatz zum Schwämmchen auch nicht am Ende der Klinge verhakt. Wichtig: nutzen Sie niemals Scheuermittel oder Ähnliches.

Tipp: Wenn Sie mit säurehaltigen Lebensmitteln (Zitronen, Äpfel etc.) arbeiten, sollten Sie das Messer immer sofort reinigen.

 

Wie wird ein Messer gepflegt?

Nicht-rostfreie Messer sollten Sie nicht nur schnell reinigen und wieder abtrocknen, diese freuen sich auch darüber, wenn Sie die Klinge mit etwas Kamelienöl behandeln. Rost auf einem hochwertigen Messer macht sich nicht gut. Zur Lagerung sollten Sie hochwertige Messer nicht einfach in eine Schublade (zusammen-)werfen. Nutzen Sie lieber einen Messerblock oder eine Messerbank. Hier schlagen die Schneiden nicht aneinander, und gleichzeitig sinkt das Verletzungsrisiko beim Herausnehmen eines Messers.

Weitere Tipps zur Handhabung und Pflege von Japanmessern

Messerblock
 

Sollten Sie auf Ihrem Messer Flugrost entfernen wollen, empfehlen wir den Rost-Radierer, grob, und ein Schleifvlies, wie das Klingspor Schleifvlies (fine). Rost auf der Klinge verschwindet beim Schärfen.

Wie wird ein Japanmesser geschärft?

Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten, da es nicht »die eine Methode« hierzu gibt. Jeder hat seine Vorlieben. In dem Beitrag 5 Methoden Messer zu schärfen stellen wir Ihnen die häufigsten Methoden vor.

Äxte & Beile

Outdoor-Äxte werden von den wenigsten Handwerkern regelmäßig eingesetzt. Sie werden häufig nur saisonal verwendet und liegen dann bis zu ihrem nächsten Einsatz in der Werkstatt. Daher ist es bei Äxten und Beilen wichtig, dass Sie sie stets nach dem Gebrauch reinigen.

Wie reinige ich eine Axt?

Erdreste lassen sich leichter entfernen, wenn diese bereits etwas angetrocknet sind. Dann können Sie diese größtenteils leicht abbürsten – auch hier hilft die Kamenoko tawashi. Für hartnäckigere Fälle können Sie auf ein feuchtes Tuch zurückgreifen. Achten Sie darauf, dass Sie hierbei den Stil nicht zu sehr anfeuchten. Feuchtigkeit ist genau das, was Sie bei einem Holzstil vermeiden sollten. Dieser kann dann aufquellen und dabei die Zellfestigkeit verlieren.

Sollte es Harzverklebungen geben, so hilft Ihnen hierbei ein Harzlöser, wie der Ballistol Harzlöser. Diesen müssen Sie nur aufsprühen und können ihn danach zusammen mit dem gelösten Harz einfach wieder abwischen. Im Anschluss neutralisieren Sie den Harzlöser durch Auftragen von etwas Kamelienöl.

Gerade bei Outdoor-Abenteuern ist am Abend oftmals kein Reinigungs-Set verfügbar, das bei der Reinigung hilft. Hier gilt stattdessen: Verwenden Sie hohes Gras oder ähnliches Naturmaterial und wischen Sie damit (unmittelbar nach der Nutzung) die anhaftenden Späne, Gras oder gar Erd-Stücke ab.

Wie wird eine Axt gepflegt?

Ein dünner Ölfilm, beispielsweise Kamelienöl, schützt gerade seltener genutzte Äxte und Beile. Bei Äxten aus Kohlenstoffstahl sollten Sie immer für einen dünnen Ölfilm als Korrosionsschutz sorgen. Schützen Sie die Schneide nun mit dem mitgelieferten Schneiden-Schutz und lagern Sie die Axt an einem trockenen Ort. Der Ort sollte so trocken sein, dass der Holzstiel nicht aufquellen kann, aber auch noch feucht genug, dass der Stil nicht zu weit austrocknet und ggf. locker wird und dann später aus der Axt fällt.

Wie wird eine Axt geschärft?

Gerade unterwegs helfen handliche Schärfer, wie der DMT Diafold Klappschärfer. Der klappbare Griff des Allzweckschärfers dient zugleich als Schutzhülle für die Diamantplatine bei der Aufbewahrung. Ebenso handlich und mit eigener Aufbewahrung ist die Gränsfors Diamant-Schärffeile für Äxte. Diese wird mit einer Lederscheide geliefert, sodass die Feile beim Outdoor-Abenteuer nicht im Rucksack leidet. Ebenfalls gut geeignet für den Outdoor-Einsatz ist Gränsfors Synthetischer Schärfstein für Äxte im Gummi-Etui. Dieser verfügt über eine 180er-Körnung für den Vorschliff und eine feine 600er-Körnung zum Abziehen.

Axt schärfen mit Klappschärfer
 

Sollten Sie Ihre Äxte & Beile regelmäßig nutzen und schärfen, können Sie auf Schleifmaschinen, wie die Tormek zurückgreifen.

Sägen

Sofern Sie Ihre Säge ausschließlich in der (trockenen) Werkstatt nutzen, ist die Pflege der Säge relativ einfach. Bei Sägen, die auch mit frisch geschlagenem Holz bzw. Bäumen oder Sträuchern in Kontakt kommen, steigt natürlich das Verschmutzungspotenzial deutlich an.

Wie reinige ich eine Säge?

Auch für Sägen gilt, dass Sie diese grundsätzlich nach jedem Gebrauch gereinigt werden sollten. Entfernen Sie die Holzreste bzw. den Holzstaub von der Säge. Hierzu lassen sich einfache, trockene Tücher nutzen, mit denen man vom Sägerücken zur Schneide hin zieht. Wichtig: Fassen Sie nie auf die Sägeschneide. Hochwertige Sägen sind oft aus Kohlenstoff-haltigem Stahl und daher auch nicht vor Korrosion geschützt. Reinigen Sie diese daher sorgfältig.

Übrigens: Durch Harz können breitere Sägeblätter im Sägeschnitt verkleben oder sehr schwergängig sägen. Etwas Paraffinwachs auf dem Sägeblatt lässt die Säge wieder leichter gleiten.

Nutzen Sie Ihre Säge im Garten oder gar auf großer Fahrt, dann kann die Säge nicht nur feucht, sondern auch »richtig« dreckig werden. Da diese Sägen in der Regel rostfrei sind, ist dies nicht weiter tragisch. Groben Schmutz sollten Sie sofort abwischen – auch hier helfen wieder Grasbüschel oder Blätter. Nach dieser Grob-Reinigung können Sie die Säge zurück in der Werkstatt/daheim richtig säubern. Hierzu eignet sich hervorragend eine japanische Sägen- und Feilenbürste. Harz entfernen Sie einfach mit Harzlöser, wie dem bereits erwähnten Ballistol Harzlöser.

Wie wird eine Säge gepflegt?

Pflegen Sie vor allem Sägen aus Kohlenstoff-haltigem Stahl regelmäßig mit etwas Öl, beispielsweise Kamelienöl. Und auch wenn eine Outdoor-Säge nicht rostet – auch sie freut sich über etwas Öl, Klappsägen auch am Klapp-Gelenk. Verfügt die Säge über einen Zahnschutz, sollten Sie diese Schutz-Schiene auch immer aufsetzen und so das Sägeblatt und die unbedacht in die Schublade greifenden Hände schützen.

Wie wird eine Säge geschärft?

Stumpfe Sägen sorgen nicht nur für einen höheren Kraftaufwand, das Schnittbild verändert sich und durch unregelmäßige Bewegungen steigt auch die Gefahr, dass Sie sich an der Säge verletzten.

Nicht alle Sägen können nachgeschliffen. Japansägen mit gehärteten Zahnspitzen sind dazu ebenso nicht geeignet, wie billige Sägeblätter für Gestellsägen aus weichem Stahl. Wie Sie Sägen schärfen, erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag Sägen schärfen – Kompakt. Besonders hilfreich ist hierbei unsere Sägenfeilkluppe, damit können Sie Rückensägen exakt und vibrationsfrei nachschärfen.

Hobel

Holzhobel können je nach Ausführung in der Wartung und Pflege recht anspruchsvolle Handwerkzeuge sein. Allein mit dem Schärfen des Hobeleisens ist es dann nicht getan.

Wie reinige ich einen Hobel?

Ein Hobel sollte im Alltag nur von etwas Holzstaub und Spänen befreit werden müssen. Der Holzstaub ist schnell mit einem trockenen Tuch abgewischt. Haben sich zu viele Späne im Hobelmaul gesammelt, müssen Sie den Hobel gegebenenfalls auseinandernehmen.

Wie pflege und schärfe ich einen Hobel?

Holz-Hobel können sich im Gegensatz zu Metall-Hobeln leicht verziehen. Auch ist die Abnutzung der Hobelsohle deutlich größer. Daher sollten Sie die Hobelsohle regelmäßig kontrollieren und ggf. abrichten. Das Schärfen des Hobeleisens rundet die Pflege-Runde für Hobel ab.

In diesem Beitrag haben wir für Sie zusammengefasst, was Sie bei Wartung und Pflege von Holzhobeln beachten müssen.

Holzhobel abrichten

Scheren

Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch sollten Ihre Scheren eigentlich keine großen Reinigungsarbeiten benötigen – einmal abgesehen von Gartenscheren. Da eine Schere jedoch häufig auch nicht bestimmungsgemäß eingesetzt wird, sollten Sie für den Ernstfall vorbereitet sein.

Wie reinige und pflege ich eine Schere?

Gerade wenn Sie einmal unbedacht versucht haben Klebeband mit einer Schere durchzuschneiden, und nun Klebstoffreste an der Schere haften, gilt es die beiden Scherenblätter wieder sauber und funktionsfähig zu bekommen. Falls Sie die Schere zerlegen können, wie unsere Multifunktionsschere, nehmen Sie sie auseinander. Jetzt können Sie versuchen, so viel Klebstoffreste wie möglich mit einem anderen Klebeband zu entfernen. Kleben Sie dafür einen Streifen des »neuen« Klebebands über die Klebstoffreste, und reißen Sie diesen dann ruckartig vom Scherenblatt. Dies geht auch mit den meisten nicht auseinandernehmbaren Scheren. Hartnäckigen Klebstoffresten können Sie mit Orangen-Öl zu Leibe rücken. Orangen-Öl eignet sich hervorragend zum Entfernen von Klebstoffresten, Etiketten etc. Zwecks einfacher Dosierung können Sie das Orangen-Öl in eine kleine Pumpspray-Flasche umfüllen. Tragen Sie das Orangen-Öl auf ein feines Tuch auf und reiben Sie damit so lange über die verbliebenen Klebstoffreste, bis sich diese lösen.

Wenn Sie Ihre Schere ohne Orangen-Öl gereinigt haben, sollten Sie zum Abschluss etwas Kamelienöl auftragen. Bei Papier-Scheren sollten Sie ohne Öl auskommen, da dieses ansonsten unschöne Flecken auf dem Papier hinterlässt.

Wie reinige und pflege ich eine Gartenschere?

Gartenscheren sollten Sie zunächst von groben Verschmutzungen befreien. Hierfür können Sie beispielsweise die Japanische Bürste Kamenoko tawashi verwenden. Mit Schwamm, Wasser und Seife können Sie die Gartenschere im Anschluss reinigen. Sollten sich danach beispielsweise noch immer Harzrückstände oder Ähnliches auf der Gartenschere finden, können Sie diese mit dem speziell für Gartenscheren entwickelten Reinigungsspray B-Clean von Barnell reinigen. Mit dem Spray entfernen Sie Harzreste im Nu. Neutralisieren Sie den Reiniger im Anschluss mit etwas Öl.

Schere mit Spray reinigen

Gartenwerkzeuge

Auch für Gartenwerkzeuge gilt, dass sich regelmäßige Reinigung und Pflege auszahlt.

Wie reinige ich Gartenwerkzeuge?

Entsprechend dem Material und der Widerstandsfähigkeit wählen Sie die Reinigungsmittel. Entfernen Sie zunächst den groben Schmutz. Bei einem Edelstahl-Spaten können Sie hier durchaus zu einer Edelstahl-Bürste greifen. Bei empfindlicheren Oberflächen greifen Sie lieber zu einem Schwamm.

Sind die groben Verschmutzungen gelöst, rücken Sie dem restlichen Schmutz mit einem Schwamm, warmen Wasser und etwas Seife zu Leibe und reinigen Ihre Gartenwerkzeuge gründlich.

Wie pflege ich Gartenwerkzeuge?

Bei der Pflege von Gartenwerkzeug gilt: Holz-Griffe sollten mindestens einmal im Jahr geölt werden, und auch Metall-Oberflächen freuen sich über Öl als Korrosionsschutz. Verwenden Sie auch hier stets nur pflanzliche Öle, beispielsweise Kamelienöl. Gelenke sollten Sie gut schmieren, hierfür bietet sich Universal-Mehrzweckfett an.

Ausführlichere Informationen zur Pflege und zur Einlagerung von Gartenwerkzeugen finden Sie in unserem Beitrag Werkzeug überwintern.

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