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EXPERTENWISSEN - DRECHSELWERKZEUGE UND -BÄNKE

Das richtige Werkzeug zu finden, ist kein einfaches Unterfangen. Drechselbänke gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen, die Auswahl geeigneter Drechseleisen und Drechselröhren ist um ein Vielfaches größer. In unseren Drechselkursen lernen Einsteiger die grundlegenden Techniken und geeigneten Drechselwerkzeuge kennen. In anspruchsvollen Workshops vermitteln unsere Kursleiter auch erfahrenen Drechslern neue, kreative Techniken. Hier ein erster Überblick über die Werkzeuge, die Sie zum Drechseln brauchen.
Welche Drechselbank kaufen?
Für den Einstieg wählen viele eine kompakte Tischdrechselbank, die sich einfach in jede Werkstatt integrieren lässt. Diese Modelle werden auf eine Werkbank gestellt und können bei Bedarf recht einfach verstaut werden. Mit einer passenden Bettverlängerung können Sie ihre Spitzenweite erweitern (z. B. bei der DICTUM S175 von 400 mm auf 1000 mm), mit einem geeigneten Untergestell wird die Tischdrechselbank »selbständig«. Die Spitzenhöhe lässt sich jedoch meist nicht nachträglich verändern. Einsteigermodelle bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer seine Drechselbank intensiver nutzen möchte und an größeren Drechselobjekten interessiert ist, wird sich für ein leistungsstarkes Modell mit mehr Spitzenhöhe und -weite, größerer Motorleistung und entsprechendem Gewicht entscheiden. Mehr zum Thema in unserer Kategorie »Drechselbänke«.
Welche Drechselwerkzeuge kaufen?
Bei der Fertigung von gedrechselten Teilen wird grundsätzlich zwischen zwei Arbeitsmethoden unterschieden, für die jeweils unterschiedliche Werkzeuge verwendet werden:
Langholzdrechseln: Hier verlaufen die Holzfasern parallel zur Drehachse der Spindel. Gespannt wird entweder mithilfe eines Vierzackmitnehmers und der mitlaufenden Spitze oder mit einem Futter, wobei bei langen Werkstücken auch die mitlaufende Spitze unterstützend eingesetzt werden kann. Hergestellt werden beispielsweise Stuhlbeine, Treppenpfosten, Werkzeuggriffe, Vasen, Becher ... Verwendete Werkzeuge: Schruppröhre, Formröhre, Meißel, Abstechstahl, Ausdrehstahl, Haken und Ringeisen.
Querholzdrechseln: Die Fasern des Holzes verlaufen rechtwinklig zur Drehachse der Spindel. Je Umdrehung muss somit zweimal Querholz bearbeitet werden. Werkstücke, die quer bearbeitet werden, können in Futtern, auf Planscheiben oder mit Einschraubfuttern gespannt werden. Sie werden nur selten durch den Reitstock unterstützt, da er bei der Bearbeitung hinderlich wäre und die meist kurzen Teile keine Unterstützung benötigen. Bei schweren Teilen empfiehlt sich eine Unterstützung durch den Reitstock jedoch zu Beginn des Drechselns. Hergestellt werden so zum Beispiel Schalen, Dosen, Teller etc. Verwendete Werkzeuge: Schalenröhre (mit Fingernagelanschliff) und Schaber.
Welche Werkzeuge braucht ein Einsteiger?
Als unerfahrener Drechsler tendiert man schnell dazu, die falschen Werkzeuge zu kaufen. Viele sind sich noch nicht sicher, ob sie das Drechseln langfristig als Hobby ausüben werden, und kaufen einen günstigen Satz an Drechselmessern. Diese haben meist kurze Hefte aus billigem Holz und sind leider vorwiegend aus günstigem Stahl gefertigt, der keine ausreichende Standzeit hat. An solchen Eisen werden Sie langfristig keine Freude haben, da Sie damit keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen können. Achten Sie von Anfang an auf Qualität und erwerben Sie lieber ein paar ausgewählte, dafür qualitativ hochwertige Werkzeuge.
Die wichtigsten Drechselwerkzeuge der Grundausstattung sind:
- Schruppröhre: wird ausschließlich beim Langholzdrechseln eingesetzt! Sie dient zum groben Runddrehen direkt nach dem Einspannen der Rohlinge und muss stabil sein, um die dabei auftretenden Schläge zu verkraften.
- Formröhre: Wie der Name verrät, dienen sie zur Formgebung, also zum Drechseln von Profilen. Langholzformröhren eigenen sich auch zum Schruppen, wenn eine Schruppröhre zu unhandlich ist (z. B. beim Stiftedrechseln).
- Meißel: fürs Langholzdrechseln. Die einfachste und älteste Form von Drechselwerkzeugen. Beim Drehmeißel sind zwei unterschiedliche Formen gebräuchlich: der einfache Flachmeißel und der Ovalmeißel. Die richtige Handhabung von Meißeln erfordert etwas Übung und Erfahrung. Mit etwas Know-how ermöglichen sie komplexe Formgebung und erzeugen spiegelglatte Oberflächen.
- Abstechstahl: auch als Drechselmesser oder Abstecher bezeichnet. Für Langholz, selten auch im Querholz verwendet. Geeignet zum Trennen von Werkstücken zwischen den Spitzen und zum Anschneiden von maßhaltigen Kerben und Zapfen. Unterschiedliche Formen wie Messerform, Trapezform oder Diamantform mit einer oder zwei Fasen sind erhältlich.
- Schalenröhre: hauptsächlich für Querholz. Ähnelt der Formröhre, ihre Aushöhlung (Flute) ist jedoch oft kurz, die Klinge hat einen massiven Schaft und der Winkel der Fase ist steiler, um auch tiefere Schalen zuverlässig aushöhlen zu können.
- Spindelformröhre / Detailröhre: ebenfalls der Formröhre ähnlich, jedoch meist kleinerer Querschnitt und weniger tief ausgeformte Flute.
Achten Sie bei Drechselwerkzeug vor allem auf den verwendeten Stahl und die Qualität der Hefte (Griffe). Die Stähle müssen warmfest sein, um ein Ausglühen der Schneide zu vermeiden. HSS bzw. Schnellarbeitsstähle, aus denen die meisten unserer Klingen bestehen, sind bis 570 °C beständig und extrem verschleißfest. Noch härter und abriebfester ist der pulvermetallurgisch hergestellte PM-Stahl. Auch das Schwingungsverhalten der Hefte ist entscheidend: starke Griffe aus dichtem Holz dämpfen Vibrationen und verbessern so das Ergebnis. Zudem muss die Länge des Hefts zum Anwendungszweck passen. Während eine Schruppröhre mit einem vergleichsweise kurzen Griff gut geführt werden kann, braucht eine Schalenröhre ein langes Heft, um sicher geführt zu werden.
Welche anderen Werkzeuge sind neben Drechselbank und Drechseleisen nötig?
- Spannvorrichtungen: Drechselbänke werden in der Regel inkl. Mitnehmerspitze und mitlaufender Körnerspitze geliefert. Diese sind die Standard-Spannmöglichkeit fürs Längsholzdrechseln. Für die Querholz-Bearbeitung und besondere Projekte sind weitere Spannmöglichkeiten wie etwa eine Planscheibe, ein Spannfutter mit unterschiedlichen Spannbacken oder ein sog. Mandrel zum Stiftedrechseln nötig.
- Messwerkzeuge: Um Objekte auf ein exaktes Maß zu drehen (z. B. einen Zapfen zum Einspannen ins Futter) oder die Wandstärke von Schalen und Dosen zu prüfen, sind Mess- und Prüfwerkzeuge wie ein Innentaster und Außentaster nötig. Ein Messschieber erleichtert das Überprüfen von Tiefen und Längen.
- Ausdrehwerkzeuge: Mit Werkzeugen wie dem Martel und Wiedemann Ausdrehhaken oder dem Crown Revolution Tool können Sie Innenformen hinterschneiden und so auch bauchige Schalen und Vasen mit einer gleichbleibenden Wandstärke herstellen.
- Spezialwerkzeuge und Texturwerkzeuge: Für besondere Aufgaben und Projekte gibt es zahlreiche, speziell entwickelte Drechselwerkzeuge, z. B. Gewindestrehlen für Holzgewinde, Ringeisen, um sog. »gefangene Ringe« zu schneiden oder Dosenschaber, um den Boden einer Holzdose oder Urne flach auszudrechseln. Die Oberfläche von gedrechselten Objekten können Sie mit Spiral- und Texturwerkzeugen verzieren und auflockern.
- Sägen: Für den Zuschnitt der Rohlinge verwenden die meisten Drechsler eine leistungsstarke Bandsäge. In manchen Fällen ist es sicherer, ein gespanntes Werkstück mit einer Handsäge/Japansäge zu durchtrennen als mit einem Abstechstahl.
- Bohrmaschine und Akkuschrauber: Zum Vorbohren von Löchern für Schraubfutter und zum Anschrauben an Planscheiben.
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Absaugeinrichtung: Denken Sie auch an Ihre Gesundheit! Das Arbeiten an einer Drechselbank ist mit gewissen Gefahren verbunden. Schützen Sie Ihre Augen immer mit einer Schutzbrille oder einem Visier. Eine Drechseljacke liegt eng an, insbesondere die Bündchen sind so gefasst, dass sie sich an der Maschine nicht so leicht fangen. Zudem wird Ihre normale Kleidung vor Spritzern und Staub geschützt. Wenn Sie Ihre Werkstücke an der Drechselbank schleifen, entstehen schnell große Mengen Holzstaub. Die meisten Holzstäube sind gesundheitsgefährdend, einige sogar krebserregend. Saugen Sie deshalb vor allem Schleifstäube direkt an der Drechselbank mit einem Trichter ab.
Wie werden Drechseleisen geschärft?

Aufgrund der harten Stähle, die bei den Werkzeugen verwendet werden (HSS, Cryogenic und PM-Stahl), empfehlen wir zum groben Materialabtrag (z. B. beim Umschleifen einer Röhre) das Schleifen auf einem normalen Schleifbock (Doppelschleifer) unter Zuhilfenahme einer Schleifführung, z. B. Tormek BGM 100 oder Wolverine Schärfsystem. Für das eigentliche Schärfen der Drechselbeitel bevorzugen viele Drechsler ein Nassschleifsystem mit härteren Schleifscheiben (z. B. Tormek Blackstone Silicon) oder verschleißarmen CBN-Schleifscheiben.