Tipps für perfekte Kanten
 

Bei der Bearbeitung von Massivholz und Holzwerkstoffen entstehen an den Werkstücken meist sehr scharfe Kanten. In der Regel werden diese dann beim Schleifen und Verputzen mit ein paar Schleifbewegungen oder Hobelstrichen leicht gebrochen. Mit unterschiedlichen Kanten- und Fasenhobeln haben Sie weitere Möglichkeiten, die Kanten abzurunden und zu verzieren.

Japanische Fasenhobel

Bei japanischen Fasenhobeln handelt es sich im Grunde um ganz normale Japanhobel, bei denen die Spandicke eingestellt werden kann. Je feiner der Span, desto besser wird die Oberfläche. Die Besonderheit des Fasenhobels ist, dass er mit einem Winkelanschlag ausgestattet ist, mit dessen Hilfe nicht nur eine 45°-Fase, sondern auch eine Fase mit 60° und 30° angehobelt werden kann. Dazu lässt sich der Anschlag in drei Positionen montieren. Bei diesem Hobel lässt sich jedoch die Fasenbreite nicht fest einstellen. Um dennoch gleichmäßige Fasen zu bekommen, können Sie die Fase vorab mit einem Streichmaß anreißen.

Japanische Fasenhobel

Bei diesem japanischen Fasenhobel werden alle Fasen exakt gleich groß

 

Anders ist das beim Fasenhobel mit Schrägeisen und dessen Nachbau von Philip Marcou. Hier besteht der Winkelanschlag aus zwei Leisten, über deren Abstand die Fasenbreite eingestellt wird. Die Kanten werden dann so lange gehobelt, bis der Hobel nichts mehr wegnimmt und alle Kanten gleich breit sind. Diese Hobel haben noch eine weitere Besonderheit. Der eigentliche Hobelkörper lässt sich auf den 45°-Winkelanschlägen seitlich verschieben. Dadurch kann die gesamte Breite des Hobeleisens genutzt werden, bevor das Eisen nachgeschärft werden muss.

Kantenhobel mit vorgegebener Rundung

Der Hattori Kanten-/Fasenhobel ist aus einem Stück Stahl gefertigt. Die beiden schrägen Flächen auf der Oberseite und die Einfräsung von unten ergeben an beiden Enden zwei individuelle Schneiden. Der Hobel schneidet also in beide Richtungen. Der Hattori Kantenhobel erzeugt eine kleine Rundung, die zum Beispiel bei der Oberflächenbehandlung mit Lacken für eine optimale Benetzung der Kante sorgt. Um gleichmäßige Kanten zu erhalten, wird auch mit ihm so lange gehobelt, bis der Hobel nichts mehr wegnimmt. Da der Hobel keine Spandickenbegrenzung hat, sollte immer mit der Faser gehobelt werden. Die Schneiden können Sie mit handelsüblichen Schärfsteinen sehr einfach nachschärfen, indem Sie die beiden oberen Flächen plan abziehen.

Kantenhobel mit vorgegebener Rundung

Dieser kleine Kantenhobel hobelt in beide Richtungen

 

Der Radiushobel besitzt zwei einstell- und auswechselbare Schneiden. Die vordere übernimmt den groben Vorschnitt, die hintere schneidet ein klein wenig tiefer nach. Dadurch entstehen sehr rasch saubere Kanten mit einem Radius von 3 mm.

Verstellbarer Radius- und Fasenhobel

Der Radius- und Fasenhobel besitzt, ähnlich wie der Kantenhobel von Hattori, zwei Schneiden, die in unterschiedliche Richtungen zeigen. Die Tiefe, und somit die Fasenbreite, lässt sich mit einer Rändelschraube individuell einstellen. Die Schneiden sind als Wendeplatten-Klingen ausgeführt und haben jeweils zwei gerade Schneiden und zwei Hohlkehlen. Der Radius der Hohlkehle beträgt 4 mm. Sie können also sowohl eine Fase oder auch eine Rundung mit festem Radius von 4 mm anhobeln. Wird die Radiusschneide so weit vorgestellt, dass auch die Seitenschneiden der Wendeplatte greifen, können Sie sogar ein Viertelstabprofil an die Ecke anbringen. Die Wendeplatten lassen sich schnell drehen und austauschen. Da dieser Hobel ebenfalls keine Spandickenbegrenzung hat, sollten Sie sich langsam an das gewünschte Endmaß herantasten. Die aufgedruckten Skalen lassen eine wiederholgenaue Einstellung der Hobeltiefe zu.

Verstellbarer Radius- und Fasenhobel

Fase oder Radius? Dieser Kantenhobel kann beides



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