Schleifmaschinen für Holz
Schleifmaschinen für Holz
Expertenwissen - Schleifmaschinen für Holz
Welche Schleifmaschine für Holz kaufen?
Das Angebot an Schleifmaschinen für Holz ist riesig und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Geräten sind enorm. Um Ihnen hier einen Überblick zu verschaffen, haben wir die Schleifer in stationäre Maschinen und Elektrowerkzeuge unterteilt und kurz erklärt, welche Schleifmaschine für welche Aufgaben geeignet ist.
Stationäre Schleifmaschinen für Holz


-
Bandschleifmaschine / Langbandschleifmaschine. Der Standard
in vielen Handwerksbetrieben. Ein langes Endlos-Schleifband läuft zwischen
zwei Walzen, das Werkstück liegt auf einem beweglichen Tisch darunter. Der
Schleifschuh ist an einem verschiebbaren Gestänge angebracht und drückt das
Band auf die Oberfläche des Werkstücks. Eingesetzt wird die
Bandschleifmaschine hauptsächlich zum Schleifen großer Flächen, z. B. bei
Korpusteilen, Wohnungs- und Möbeltüren. Das Arbeiten an der
Bandschleifmaschine braucht Übung und Konzentration. Da die Schleiftiefe
nicht begrenzt wird, ist die Gefahr des Verschleifens von Teilen und des
Durchschleifens von furnierten Flächen groß.
Auch bei kleinen Tischbandschleifern ist der Materialabtrag vergleichsweise hoch. Hier wird das Werkstück von Hand auf die Schleiffläche aufgelegt und geführt. Kleine Bandschleifmaschinen eignen sich zum Anpassen und Nacharbeiten von Werkstücken, zum Abrunden von Ecken und Kanten. Eine offene Walze ermöglicht formgebendes Schleifen bzw. konkave Formen (z. B. bei geschweiften Stuhlbeinen). Oft werden Band- und Tellerschleifer in einer Maschine kombiniert. -
Breitbandschleifmaschine und (Flächen-)Zylinderschleifmaschine. Sie ähnelt in Aufbau und Funktion einer Dickenhobelmaschine. Statt einer
Messerwelle hat die Breitbandschleifmaschine mindestens zwei übereinander
angeordnete Walzenpaare, über die ein breites Schleifband läuft. Eine
Zylinderschleifmaschine hat anstelle der Messerwelle einen oder zwei
Schleifzylinder, auf den jeweils eine Schleifhülse geschoben wird. Bei
beiden Maschinen kann der Materialabtrag exakt gesteuert werden, weshalb sie
noch besser für das Schleifen großer Flächen geeignet ist als eine
herkömmliche Bandschleifmaschine.
-
Kantenschleifmaschine. Sie dient im
professionellen Betrieb als Ergänzung zur Flächenschleifmaschine (Band- oder
Breitbandschleifer) und übernimmt das Schleifen von Schmalflächen und
Kanten, Rahmen und Leisten. Bei den meisten Modellen handelt es sich um
Bandschleifmaschinen mit einem endlosen Schleifband, das über zwei
senkrecht stehende Rollen läuft oder oszilliert.
-
Tellerschleifmaschine. An einem senkrecht
stehenden Schleifteller werden die Schleifscheiben aufgeklebt oder mittels
Klett befestigt. Der davor befindliche Auflagetisch kann bei den meisten
Tellerschleifern zum Anschleifen bestimmter Winkel (z. B. Fasen an
Möbelkanten) geneigt werden. Verwendet werden Tellerschleifmaschinen z. B.
zum Nacharbeiten von Gehrungen, Verputzen von gezapften oder gezinkten
Eckverbindungen und zum Abrunden oder Anfasen.
- Zylinderschleifmaschine / Spindelschleifmaschine. Professionelle Modelle ähneln im Aufbau einer Tischfräse, drehen jedoch deutlich langsamer. Je nach Aufgabe können Schleifzylinder in unterschiedlichen Durchmessern eingesetzt werden. Die Schleifbewegung ist je nach Modell rotierend oder oszillierend, oft bewegt sich der Schleifzylinder zusätzlich langsam auf und ab, um das Schleifpapier effektiver nutzen zu können. Zylinderschleifer / Spindelschleifer werden hauptsächlich zum Schleifen von Kanten (mit zusätzlichem Anschlag) und nach innen gewölbten, konkaven Kanten (z. B. bei Möbelfüßen, Tür- und Fensterbögen) und für den Formschliff verwendet.
Elektrowerkzeuge zum Schleifen von Holz
Bei Handschleifmaschinen wie Schwingschleifern oder Exzenterschleifern sitzt der Schleifteller oder Schleifschuh unter dem Motorblock und wird von diesem direkt oder über ein Getriebe angetrieben. Je nachdem, wie sich das Schleifmittel (Schleifband, Schleifscheibe) bewegt, ergeben sich Unterschiede in Schleifbild und Materialabtrag.
-
Bandschleifer bzw. Handbandschleifmaschine. Sie arbeiten, wie ihre großen Varianten, mit
Schleifbändern, die durch eine Antriebswalze linear bewegt
werden. An der Andruckplatte in der Mitte des Schleifers liegt das
Schleifband auf dem Werkstück auf. Verglichen mit anderen
Handschleifgeräten wird das Schleifmittel sehr schnell bewegt. Dadurch
arbeiten Handbandschleifer sehr effektiv und haben einen großen
Materialabtrag. Sie sind bestens geeignet, um große Flächen zu bearbeiten
und viel Material abzutragen, z. B. alte Farbe. Einige
Modelle werden mit einer Halterung geliefert, um sie als
stationäre Schleifmaschine nutzen zu können.
-
Schwingschleifer und Deltaschleifer. Bei
beiden Geräten sitzt der Motorblock über dem Schleifschuh, der durch
ein Exzentergetriebe in kreisende Schwingungen versetzt wird. Die
Schleifbewegung ist, verglichen mit dem Bandschleifer, recht kurz, weshalb
auch von Schleifhub oder Schwingkreis gesprochen wird. Je nach Modell
haben Schwingschleifer einen Schwingkreis/Hub von 2 bis 5 mm. Der
Materialabtrag ist deutlich besser kontrollierbar als beim Bandschleifer.
Während beim Schwingschleifer die Schleifplatte meist rechteckig ist, hat
der Schleifschuh eines Deltaschleifers eine Dreiecksform mit leicht
gewölbten Seiten. Aufgrund der Schleifschuhform eignen sich Delta- und
Schwingschleifer auch zum randnahen Schleifen von Falzen und in Ecken.
Schleifer mit einem großen Hub von 5 mm eignen sich beispielsweise für das
Schleifen größerer Vollholz- und furnierter Flächen (Möbelkorpusse, Türen
etc.) oder die kontrollierte Entfernung von Lackschichten. Schwing- und
Deltaschleifer mit 2 mm Schwingkreis sind für den Fein- oder den
Zwischenschliff bestens geeignet. Für Renovierungen und
das Abschleifen von montierten Teilen (z. B. Türrahmen,
Fensterlaibungen) sind leichte Maschinen praktisch, da Sie mit ihnen auch
längere Zeit vertikal oder über Kopf schleifen können.
-
Exzenterschleifer. Er ist eine
Weiterentwicklung des Schwingschleifers und ähnlich aufgebaut, jedoch ist
sein Schleifteller drehbar gelagert und wird durch die kreisenden
Schwingungen zusätzlich in eine Rotationsbewegung um die eigene Achse
versetzt. Diese Rotationsbewegung sorgt für gleichmäßigeren Materialabtrag
und ein besseres Schleifergebnis. Die Schleifbewegung ist insgesamt größer,
was für besseren Abtransport des Schleifstaubs und geringere
Wärmeentwicklung sorgt. Auch bei Exzenterschleifern findet man
unterschiedlich große Schwingkreise, so dass es auch hier Maschinen für
gröbere und feinere Schleifarbeiten gibt.
-
Getriebeschleifer. Im Gegensatz zum normalen
Exzenterschleifer entsteht beim Getriebe-Exzenterschleifer die Rotation des
Schleiftellers nicht willkürlich, sondern wird durch ein Getriebe gesteuert
und kann zu- und abgeschaltet werden. Durch die Kombination beider
Bewegungen entsteht ein bis zu dreimal größerer Abtrag. Da sich die Rotation
des Schleiftellers steuern bzw. zu- und abschalten lässt, sind
Getriebe-Exzenterschleifer sehr vielseitig einsetzbar und sowohl
für grobe Schleifarbeiten (mit Rotationsbewegung), für feines
Schleifen (ohne Rotationsbewegung) und zum Polieren von Lack (mit
Rotationsbewegung) sehr gut geeignet.
-
Multischleifer. Dabei handelt es sich
genaugenommen nicht um Schleifmaschinen für Holz. Bei diesem
Multifunktionswerkzeug ist die Werkzeugbewegung oszillierend, d.h. das
Werkzeug (Sägeblatt, Schleifplatte, Trennscheibe) bewegt sich hin und her.
Ein Multischleifer oder Multitool ist für komplizierte Situationen (z. B.
randnahes Trennen, Schleifen in engen Schlitzen) oft ein guter Problemlöser,
das Schleifen ist jedoch nur eine von vielen Funktionen und die Ergebnisse
nicht mit den anderen Handschleifgeräten vergleichbar.
- Winkelschleifer. Diese Maschine ist sowohl für das Trennen von Materialien als auch fürs Schleifen und Polieren geeignet. Mit dem passenden Schleifaufsatz (Schleifteller oder Fächerscheibe) kann damit auch Holz bearbeitet werden. Die Schleifbewegung des Winkelschleifers ist kreisend und ermöglicht einen großen Materialabtrag. Mit unterschiedlichen Schleifaufsätzen ist er für sehr verschiedene Schleifaufgaben von sehr grob (Fräsen und Raspeln) bis sehr fein (Schleifen und Polieren) geeignet. Der Winkelschleifer ist vielseitig einsetzbar und auch zum Trennen, Schleifen und Polieren von Stein und Metall zu gebrauchen.