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Kolophonium (Geigenharz)
Expertenwissen - Kolophonium (Geigenharz)

Kolophonium oder Geigenharz wird verwendet, um den Bogenhaaren die nötige Haftkraft zu verleihen, damit die Saiten des Streichinstruments optimal in Schwingung versetzt werden können. Das Geigenharz hat starken Einfluss auf die Klangfarbe des Instrumentes, weshalb es sich lohnt, auszutesten, welches Kolophonium in Kombination mit Korpus und Saiten das harmonischste Klangbild ergibt.
Hergestellt wird das Kolophonium aus dem Harz von Nadelbäumen wie Kiefern, Tannen, Pinien, Lärchen oder Fichten. Der Name geht auf die antike Stadt Kolophon im heutigen Griechenland zurück, wo das Material erstmals systematisch verarbeitet wurde. Das Endprodukt entsteht durch das Erhitzen und Eindicken des Harzes, was zu einem festen, aber spröden Material führt. In der Musikwelt wird es auch als Bogenharz oder Geigenharz bezeichnet, insbesondere wenn es mit speziellen Substanzen veredelt wird, um die Haftkraft oder Klangqualität zu beeinflussen.
Unterschiede und Qualitäten:
Kolophonium wird in unterschiedlichen Qualitäten hergestellt. Normalerweise ist ein dunkles Kolophonium etwas härter und bei höheren Raumtemperaturen vorzuziehen, wohingegen ein helles Kolophonium tendenziell weicher und daher ideal für kühle Temperaturen (Kirchen im Winter, Auftritte unter freiem Himmel usw.) ist.
Welches Kolophonium für welche Saiten?
Die Haftkraft sollte auf die Art der Saiten abgestimmt sein:
- Stahlsaiten: Geringe Haftkraft (hart).
- Kunststoffsaiten: Mittlere Haftkraft (mittelhart).
- Darmsaiten: Hohe Haftkraft (weich).
Welches Kolophonium für welches Instrument?
Jedes Streichinstrument erfordert eine spezifische Haftkraft des Kolophoniums, um den optimalen Klang zu erzielen:
- Geigenbogen: Härtestes Kolophonium, da nur sehr geringe Haftkraft nötig ist.
- Bratschenbogen: Hartes Kolophonium mit etwas mehr Haftkraft.
- Cello- und Bassgambenbogen: Mittelweiches Kolophonium für eine ausgeglichene Haftkraft.
- Kontrabassbogen: Weiches Kolophonium für maximale Haftung.
Empfehlungen für Kolophonium-Marken

Kolstein
Kolstein hat Kolophonium in verschiedenen Qualitäten perfektioniert: Violine, Viola, Cello Medium, Cello Normal, Bass in All-Wetter, weich oder hart.



Thorvaldsson
Bekannt für besonders staubfreie Produkte, hergestellt in Frankreich mit 100% natürlichen Inhaltsstoffen.
Jade-Kolophonium: schützt gleichzeitig die Roßhaare der Bögen und den Lack der Streichinstrumente.
Millant-Deroux Kolofonium in dunkel und hell. Die helle Sorte ist etwas härter als das dunkle. hat eine sehr gute, gleichmäßige Ansprache. Erzeugt einen weichen und warmen Ton. Hat beste Haftkraft auf den Saiten.
Gold und Silver: Gold and SilverColophane 2000 ist ein alternatives Kolofonium von Thorvaldsson, das im Vergleich zum Millant-Kolofonium heller und silbriger klingt.


Hidersine
Die Standard- und De-Luxe-Linien vom besten englischen Hersteller. Eine leichtes Bernstein Kolophonium, das sich gut auftragen lässt und lange haltbar ist.
Hidersine Standard
Hidersine De Luxe: Hidersine Kolofonium in Hell und Dunkel (de Luxe) erhältlich. Das dunkle Kolofonium ist etwas weicher und hat dadurch mehr Haftung. Gut geeignet für Darm- und Synthetische Saiten.


Hill
W.E. Hill & Sons: Hill Kolofonium hat eine lange Tradition und gehört zu den besten Sorten auf dem Markt. Es wird nach einem Rezept der berühmten Geigenbauerfamilie Hill aus England hergestellt. Das dunkle Kolofonium ist weicher und hat mehr Haftung als das helle und ist damit ideal für Darmsaiten geeignet.

Nymann
Schwedisches Premium-Basskolophonium, das vielseitig und ausgewogen ist.

Geipel
Für die Herstellung wird ausschließlich Pinienharz verwendet, zum Teil mit Korkhülse oder im Tuch für saubere Finger. Es gibt sogar ein Kolophonium mit Rezeptur für Allergiker.

Larica
Die Herstellung erfolgt nach dem Originalrezept des Liebenzeller Kolophoniums aus reinem Lärchenharz unter Zusatz von verschiedenen Metallen. Diese bewirken einen lebendigen, warmen und leuchtenden Klang. Sparsam im Gebrauch, wenig Staub erzeugend.


RDM
Preiswertes amerikanisches Produkt in Holzschatulle.
Gebrauch von Kolophonium
Der Gebrauch von Geigenharz hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Häufigkeit des Spielens, die Art des Instruments und die Qualität des verwendeten Kolophoniums. Grundsätzlich sollte der Bogen regelmäßig mit einer gleichmäßigen Schicht Kolophonium behandelt werden, um eine optimale Haftung der Haare auf den Saiten zu gewährleisten. Für den täglichen Gebrauch reicht es oft aus, den Bogen alle ein bis zwei Tage leicht zu kolophonieren. Bei intensivem Spiel oder vor Konzerten kann eine zusätzliche Schicht notwendig sein.
Die Menge ist entscheidend: Weniger ist oft mehr. Eine übermäßige Anwendung führt zu Nebengeräuschen, einer klebrigen Schicht auf den Saiten und möglicherweise zu unerwünschten Ablagerungen auf dem Instrument. Idealerweise wird der Bogen zwei bis vier Mal in gleichmäßigen Zügen über das Kolophonium gezogen. Bei neuen Bögen oder nach längeren Pausen ohne Kolophonierung sind mehrere Durchgänge erforderlich, um die Rosshaare ausreichend zu imprägnieren.
Es ist wichtig, das Kolophonium gleichmäßig aufzutragen, damit der Bogen in allen Bereichen eine konsistente Haftung bietet. Dabei sollte darauf geachtet werden, das Kolophonium nicht zu fest anzupressen, um das Material nicht zu beschädigen. Regelmäßiges Reinigen der Saiten und des Bogens entfernt überschüssiges Harz und verhindert eine Beeinträchtigung des Klangs.
Wissenswertes und interessante Fakten
- Historische Bedeutung: Kolophonium war nicht nur in der Musik, sondern auch in der Seefahrt und der Medizin von Bedeutung. Es wurde verwendet, um Schiffsrümpfe abzudichten oder als Bestandteil von Pflastern und Salben.
- Staubfreie Varianten: Einige moderne Produkte, wie das Jade-Kolophonium, minimieren die Staubbildung und reduzieren dadurch Verschmutzungen am Instrument.
- Klangveränderung: Unterschiedliche Kolophonien beeinflussen die Klangfarbe eines Instruments. Zum Beispiel erzeugt das Millant-Deroux Kolophonium einen warmen und weichen Ton, während das Gold & Silver Colophane 2000 eine hellere, silbrige Klangqualität bietet.
Häufige Fehler im Umgang mit Kolophonium
- Zu viel auftragen: Überschüssiges Geigenharz führt zu Nebengeräuschen und Verschmutzungen an Instrument und Bogen.
- Falsche Lagerung: Wenn Kolophonium extremen Temperaturen ausgesetzt wird, verliert es seine Eigenschaften.
- Ungeeignete Qualität wählen: Ein zu weiches Kolophonium auf Stahlsaiten kann klebrig werden, während ein zu hartes Kolophonium auf Darmsaiten unzureichenden Klang erzeugt.
Kolophonium ist ein essentieller Bestandteil für jeden Streicher, und die richtige Auswahl sowie Pflege können die Klangqualität und Spielbarkeit des Instruments entscheidend verbessern. Ob Geige, Bratsche, Cello oder Kontrabass – die Wahl des passenden Kolophoniums hängt von individuellen Vorlieben, dem Instrument und den Saiten ab. Mit einer Vielzahl von Marken und Härtegraden steht Musikern bei DICTUM eine breite Auswahl zur Verfügung.