Wie unterscheidet sich die Tormek KJ-45 von der SWM-45
Tormek hat die Schleifführungen SVM-45 und SVM-140 durch die Modelle KJ-45 und KJ-140 ersetzt. Auf den ersten Blick sehen sich Vorgänger und Nachfolger sehr ähnlich, genauer betrachtet offenbaren sich jedoch einige Veränderungen. Wir vergleichen die beiden Schärfführungen miteinander und zeigen Ihnen die Vorteile der neuen KJ-45 in der Praxis.
 

Vorweg: Zum Schärfen der meisten Messer reicht die 45 mm breite Führung. Nur für sehr dünne und flexible Messerklingen ist die 140 mm breite Führung notwendig. Das war schon bei den alten SVM-Führungen der Fall.

Die Vorgängerversion SVM-45

Bei den Schleifführungen SVM-45 und SVM-140 war das symmetrische Einspannen des Messers fast nicht möglich. Nur eine Klemmbacke der SVM war beweglich, die andere war starr und stets mittig zur Achse der Schleifführung ausgerichtet. Je dicker und keilförmiger der Klingenquerschnitt war, umso asymmetrischer wurde die Klinge in der Halterung fixiert.

Mit den SVM-Schleifführungen konnte mit und gegen die Laufrichtung des Schärfsteins geschärft werden. Das Schärfen mit der Laufrichtung war etwas klingenschonender, sorgte jedoch für eine vermehrte Gratbildung.

Screenshot SVM-45 neigen

Zum Abfahren der Klingenform musste die SVM-45 geneigt werden

 

Da die Klingenform bei der SVM-45 und SVM-140 durch Neigen der Führung abgefahren wurde, musste das Positionieren der Schärfführung sehr sorgfältig erfolgen. Die Position der Schärfführung richtete sich nach der Klingenform, insbesondere nach dem Schwung der Messerspitze.

 

Die neue Schleifführung KJ-45

Durch die neue Konstruktion sind nun beide Klemmbacken beweglich, so werden Messerklingen in der KJ-45 stets symmetrisch gehalten. Auch dicke und keilförmige Klingenquerschnitte sitzen mittig zwischen den Klemmen.

Mit der Schärfführung KJ-45 wird grundsätzlich gegen die Laufrichtung geschärft. Ein Schärfen mit der Laufrichtung ist nur bei wenigen Klingenformen möglich und sollte vorab ausprobiert werden.

Screenshot KJ-45 Griff anheben

Bei der KJ-45 wird einfach der Messergriff angehoben, um der Klingenform zu folgen

 

Da bei der KJ-45 die Klingenform bis zur Spitze nun durch einfaches Anheben des Messergriffs abgefahren wird, ist die Positionierung der Schleifführung deutlich einfacher. Die Schleifführung sollte etwa in der Mitte bis zum vorderen Drittel der Klinge angeklemmt werden. Für komplexe Klingenformen ist das Neigen der Führung durch die zweite Nocke am Halter immer noch möglich. Der Abstand zwischen dem Anschlag und der zweiten Anschlagsnocke ermöglicht zudem einen leicht balligen Anschliff der Schneidenfase.

SVM-45 vs. KJ-45

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die neue Bauart der Messerschärfführungen KJ-45 und KJ-140 ist eine enorme Verbesserung gegenüber der alten Bauart der SVM-45 und SVM-140. Die Klinge wird automatisch symmetrisch gehalten. Die genaue Position der Halterung ist für das Schärfen nicht so kritisch und dadurch viel einfacher vorzunehmen. Das eigentliche Schärfen geht leichter, da keine komplexe Schärfbewegung notwendig ist. Tormek hat gute Arbeit geleistet, das Schärfen von Messern macht mit der Tormek nun richtig Spaß!