Dekupiersägen - So finden Sie das richtige Sägeblatt
 

Das Angebot an Sägeblättern für Laubsägen und Dekupiersägen ist zwar nicht unendlich, aber sehr unübersichtlich. Aus dieser Vielfallt das beste Sägeblatt zu finden, ist fast unmöglich. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie trotz allem für sich und Ihre Projekte das richtige Sägeblatt auswählen.

Welches ist das beste Dekupiersägeblatt?

Das beste Sägeblatt ist das, mit dem Sie am besten zurechtkommen und mit dem Sie die saubersten Schnitte sägen können. Mancher mag sehr feine Sägeblätter, um damit enge Radien mit sehr sauberen Schnittkanten zu sägen. Anderen sind solche Sägeblätter wiederum zu empfindlich und da sie bei ihnen schnell reißen, verwenden sie lieber gröbere Dekupiersägeblätter für schnellere Schnitte. Vergleicht man die Ergebnisse, sieht man in den meisten Fällen kaum Unterschiede.

 

Wie können Sie das richtige Dekupiersägeblatt finden?

Um das für Sie und Ihre Projekte passende Dekupiersägeblatt zu finden, sollten Sie die folgenden vier Kriterien definieren:

1. Welche Sägeblätter passen in Ihre Dekupiersäge?
2. Welches Material in welcher Materialstärke wird bearbeitet?
3. Welche Projekte möchten Sie mit dem Sägeblatt realisieren?
4. Mit welchem Sägeblatt fühlen Sie sich wohl?

Welche Sägeblätter passen in Ihre Dekupiersäge?

Es gibt zwei unterschiedliche Arten, wie Sägeblätter in Dekupiersägen eingespannt werden. Bei einfachen Maschinen werden die Sägeblätter oft durch zwei Stifte (Pins), die in ihren Enden quer laufend angebracht sind, gehalten. Dies hat den Vorteil, dass die Sägeblätter recht einfach gewechselt werden können, wenn der Arm der Dekupiersäge bzw. das Sägeblatt entspannt ist. Auch bei stärkeren Sägeblättern (z. B. für lange, gerade Schnitte oder für Metall) sind diese Haltestifte zu finden (Beispiel: Pégas Laubsägeblätter Weitzahn). Bei anderen Sägen werden die Sägeblätter zwischen zwei Backen eingeklemmt.

Welche Sägeblätter passen in Ihre Dekupiersäge

Sägeblatt mit Pins zum Einspannen an den Enden

 

Dies ist zwar etwas umständlicher beim Sägeblattwechsel, dafür können die Sägeblätter ohne Stifte sehr dünn gefertigt werden. Dies ist von Vorteil, wenn Sie sehr enge Radien schneiden möchten und bei Innenausschnitten, bei denen das Sägeblatt durch eine kleine Bohrung im Werkstück gefädelt wird. Für die Sägen mit Stifthalterungen gibt es in der Regel passende Adapter zum Einspannen für Sägeblätter ohne Pins. Neben der Befestigungsweise muss das Sägeblatt auch die zur Spannweite Ihrer Maschine passende Länge haben. Gängig sind Längen zwischen 130 bis 165 mm.

Welches Material in welcher Materialstärke wird bearbeitet?

Die meisten Hersteller bieten Dekupiersägeblätter für Holz oder Metall (Bunt- und Eisenmetalle, kein Stahl) an. Das Angebot bei den Sägeblättern für Metall ist meist übersichtlich. Bei Holz-Sägeblättern ist das Angebot deutlich größer. Nach der Wahl des Materials (Hartholz oder Weichholz) und der geplanten Materialstärke richtet sich die Wahl der Zahnform bzw. der Bezahnung. Durch Kombinationen der im Folgenden genannten Bezahnungen gibt es für die unterschiedlichsten Anwendungen geeignete Sägeblätter. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bezahnungen:

Universelle Bezahnung

Regular Sägeblätter mit einer universellen Bezahnung für vielseitige Anwendungsbereiche.

Skip

Skip Der etwas größere Zahnzwischenraum sorgt für eine schnellere Abfuhr der Späne. Hierdurch werden schnellere Schnitte und höhere Materialstärken in mittelharten bis harten Hölzern möglich.

Super Skip und Super Hook

Super Skip und Super Hook haben einen noch größeren Zahnabstand, um die Schnittgeschwindigkeit zu erhöhen. Die »Super Hook« Sägeblätter sind insbesondere für hohe Materialstärken gedacht und dementsprechend erst ab Größe Nr. 11 bis 16 erhältlich.

Double Skip

Double Skip Die Bezahnung mit weitem Abstand (ähnlich »Skip«) wird nach jedem Zahnpaar zusätzlich unterbrochen. Dies sorgt vor allem bei weichen Hölzern für eine bessere Abfuhr der oft harzigen Späne und vermindert die Wärmeentwicklung.

Reverse bedeutet wörtlich übersetzt »umgekehrt, rückwärts«. Genau das macht die Bezahnung im unteren Teil dieser Sägeblätter – die Sägezähne sind umgedreht und schneiden bei der Aufwärtsbewegung. Hierdurch werden die Ausrisse an der Unterseite des Werkstücks deutlich reduziert. Ein Beispiel für reverse Bezahnung sind die »MGT« Sägeblätter.

MGT

MGT steht für Modified Geometry Tooth (angepasste Zahngeometrie). Sie kombiniert eine reverse Bezahnung mit einem sehr weiten Zahnabstand und einer veränderten Zahnform. Dadurch soll eine sehr glatte Schnittfläche bei gleichzeitig hoher Schnittleistung erreicht werden.

Spiral

Spiral Diese Sägeblätter sind in ihrer Längsachse verdreht und besitzen ringsum Sägezähne, wodurch sie in jede Richtung schneiden. Vorteil: sie sägen in alle Richtungen, ohne dass das Werkstück gedreht werden muss. Dies ermöglicht das Bearbeiten von großen Werkstücken, die bei normaler Schnittrichtung nicht durch den Längsdurchgang der Dekupiersäge passen würden. Nachteil: sie sägen in alle Richtungen, ohne dass das Werkstück gedreht werden muss. Es ist deshalb schwierig, einen geraden oder präzisen Sägeschnitt zu erhalten. Zudem wird der Sägeschnitt stets breiter als mit einem Standardsägeblatt gleicher Nummer (z. B. entspricht Nr. 1 bei »Standard« ca. 0,3 mm und bei »Spiral« ca. 0,9 mm).

»Progressive« steht für eine allmählich ansteigende Bezahnung (Zahngröße und Zahnabstand). Dies ermöglicht bei Arbeiten mit der Laubsäge ein einfacheres Ansetzen der Säge.

Detaillierte Angaben zur Bezahnung und zum Anwendungsgebiet finden Sie bei den meisten Herstellern in der Beschreibung auf der Verpackung bzw. bei uns im DICTUM Onlineshop. Diese Angaben sollten Sie als Richtwerte und Empfehlungen verstehen.

Welche Projekte möchten Sie mit dem Sägeblatt realisieren?

Dekupiersägeblätter mit der gleichen Bezahnung werden für verschieden Aufgaben in unterschiedlichen Größen von Nr. 2/0 bis 16 angeboten. Diese Unterteilung ist nicht genormt, so dass manche Hersteller auch nur in die Größen 0 bis 7 unterteilen. Allgemein gilt, je kleiner die Zahl, umso dünner das Sägeblatt.

Die Größe des Dekupiersägeblatts richtet sich danach, wie eng die Radien sind, die Sie aussägen möchten. Für lange, gerade Sägeschnitte wählen Sie ein möglichst breites Sägeblatt (Nr. 8 und größer). Für enge Radien eignen sich Blätter der Größen Nr. 4 bis 7 und für detailreiche Arbeiten mit sehr engen Radien die Größen Nr. 2/0 bis 3.

Innenausschnitte

Für Innenausschnitte mit engen Radien sind feine Dekupiersägeblätter gut geeignet

Mit welchem Sägeblatt fühlen Sie sich wohl?

Um das herauszufinden, gibt es keinen anderen Weg, als es auszuprobieren! Wählen Sie nach den zuvor genannten Kriterien einen Sägeblatt-Typen aus, der nach der Beschreibung zu Ihrem Projekt passen könnte. Nehmen Sie zunächst ein Sägeblatt mittlerer Größe (4 bis 7) und probieren Sie es aus. Ist Ihnen der Sägeschnitt zu grob, können Sie auf ein Sägeblatt desselben Typs mit kleinerer Größe wechseln. Sollte das Sägeblatt sehr oft reißen, können Sie gegebenenfalls auf ein stärkeres Blatt des Typs ausweichen. Am Anfang werden Sie unterschiedliche Sägeblätter »durchtesten« müssen, um Ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht starten Sie auch Ihre persönliche Testreihe? Danach werden Sie wissen, welche Sägeblätter Sie für Standardaufgaben bevorzugen und welche Sie für besondere Aufgaben einsetzen können.

Tipps

1. Sägeblatt zum Aussägen von Schwalbenschwanzzinken: Vergleichen Sie die Schnittbreite Ihrer Zinkensäge (Feinsäge, Rückensäge, Japansäge etc.) mit denen der Laubsägeblätter. Das Laubsägeblatt sollte einen etwas kleineren Sägeschnitt haben als Ihre Zinkensäge, damit Sie es problemlos einfädeln können (z. B. Dozuki Universal ca. 0,5 mm – Pégas Laubsägeblatt Skip Reverse, Nr. 5R ca. 0,41 mm).
2. Ordnung halten! Wem schon einmal eine Sammlung an Laub- oder Dekupiersägeblättern heruntergefallen ist, weiß, dass sich manche Sägeblätter mit bloßem Auge kaum unterscheiden lassen. Bewahren Sie Ihre Sägeblätter also sorgfältig getrennt auf (z. B. in Kunststoffröhrchen).
3. Das Sägeblatt schneidet immer schief!? Alle Dekupiersägeblätter werden zuerst gestanzt und anschließend weiterbearbeitet (geschliffen, poliert, gehärtet etc.). Durch das Stanzen entsteht einseitig ein Grat. Wird dieser Grat bei der Weiterverarbeitung nicht komplett entfernt, schneidet das Sägeblatt nicht gerade. Sie müssen das Werkstück dann stets leicht schräg vorschieben, auch wenn Sie eigentlich gerade sägen.