So gelingen Schellack-Polituren
 

Die Schellack-Politur (engl. Shellac Polish) ist die Königin der Polituren. Sie bringt wie keine andere Politur die Transparenz und die Leuchtkraft von Holz zur Geltung. Der Aufwand bis zur finalen Hochglanz-Oberfläche ist jedoch deutlich höher als bei klassischen Lacken oder Polituren. Viele Handwerker meiden Schellack daher, früher gab es gar eine eigenständige Ausbildung zum Polierer. Wer die nötige Ausdauer und Genauigkeit mitbringt, kann sich aber durchaus an eine Schellack-Politur heranwagen.

Schellack fand im 17. Jahrhundert mit der Kolonisierung Indiens seinen Weg nach Europa. Schellack wurde in der Möbelproduktion ebenso verwendet wie im Instrumentenbau. Überall dort, wo Holz einen Oberflächenschutz benötigte, wurde damals Schellack verwendet. Heute werden nur noch wenige Produkte mit einer Schellack-Politur versehen - der Aufwand ist für industriell hergestellten Möbeln einfach nicht vertretbar. Bei der Aufarbeitung von Antiquitäten und bei Möbeln wird aber auch heute noch mit Schellack gearbeitet.

Wenn Sie einem hochwertigen Werkstück eine exklusive Oberfläche zugestehen wollen, führt kein Weg am Schellack vorbei. Wir verraten Ihnen, worauf Sie hierbei achten müssen.

Welche Arten von Schellack gibt es?

Schellack gibt es in verschiedenen Farben. Je nach Hersteller gibt es unterschiedliche Bezeichnungen, die sowohl den Tönungsgrad wie auch die Qualität beschreiben können. So finden Sie etwa im DICTUM-Shop folgende Schellack-Arten:

 

Gute Sorten sind auf jeden Fall wachs-frei.

Schellackarten

Egal für welche Farbe Sie sich entscheiden – gleichmäßiges Auftragen der Schichten sind das A und O einer Schellack-Politur.

Theorie der Schellack-Politur

Das theoretische Rüstzeug für die Politur ist recht einfach:

  • Poren füllen/versiegeln
  • Schicht-Aufbau
  • Auspolieren
 

Die Holzporen werden im ersten Schritt versiegelt. Danach wird je nach gewünschter Politur-Stärke entsprechend häufig der Schicht-Aufbau betrieben und am Ende folgt das Auspolieren.

Blätterschellack wird hierfür je nach Arbeitsschritt in unterschiedlichen Mischverhältnissen mit mindesten 96-prozentigem Alkohol (Ethanol oder Ethylalkohol) angesetzt. Die Platten lösen sich in dem Alkohol innerhalb von mehreren Tagen auf. Danach können Schichten aufgetragen werden - wobei der Alkohol als Lösungsträger verdunstet. Da Schellack durch das Verdunsten des Lösungsmittels härtet, bildet sich nach Auftrag eine Haut. Daher müssen die Schichten immer sehr dünn sein da die Lösung unterhalb der Haut nicht mehr verdunsten und trocknen kann. Am Ende wird das Werkstück noch auspoliert – und erstrahlt in neuem Glanz.

Möchten Sie nur kleine beschädigte Stellen an einer Oberfläche ausbessern und scheuen die lange Vorbereitungszeit, können Sie auch auf gebrauchsfertig gelösten Schellack zurückgreifen, beispielsweise Flüssiger Schellack, Superior.

Vorbereitung

Stellen Sie zunächst Ihre Stammlösung her. Diese sollte bei der ersten Mischung etwa im Verhältnis 1:2 angesetzt werden. Für ein Liter Stammlösung gilt: 370 g Schellack auf 765 ml Ethylalkohol mit mindestens 96%. Die Schellack-Platten können mehrere Tage brauchen, bis sie sich vollständig auflösen. Rühren Sie die Lösung hierzu regelmäßig mit einem sauberen Holzstöckchen um. Danach filtern Sie die Lösung beispielsweise durch ein feines Baumwolltuch.

Tipp: Verwenden Sie für die Stammlösung eine verschließbare Flasche, damit die Lösung im Laufe der Zeit nicht verunreinigt wird aber auch, damit der Alkohol nicht zu schnell verdunstet.

Als Nächstes benötigt die Holzplatte einen Schliff. Wir empfehlen mindestens einen Schliff mit einer 150er-Körnung in Maserrichtung. Wässern Sie das Werkstück danach. Mit einer 180er-Körnung schleifen Sie noch einmal nach, um die sich aufrichtenden Fasern zu brechen.

Vorbereitung

Ihre Stammlösung werden Sie in den nächsten Tagen und Wochen weiterverwenden. Mischen Sie daher eine dem Werkstück angemessene Menge an. Es empfiehlt sich, hierzu ein verschließbares Gefäß zu verwenden.

 

Grundierung

Grundieren Sie das Werkstück zunächst mit einer wasserdünnen Lösung. Hierzu empfehlen wir, einen hochwertigen Pinsel aus Natur-Haar zu verwenden. Diese Grundierung soll dem Holz Substanz geben.

Die wasserdünne Lösung wird für die meisten Schritte im Schellack-Auftrag verwendet. Je nach Art des Schellacks und des Wachsanteils ergibt sich eine andere Viskosität der Stammlösung, weshalb es schwer ist, genau Angaben für die wasserdünne Lösung anzugeben. Als Richtwert kann man von einer 1:1-Verdünnung der Stammlösung ausgehen.

Die Grundierung soll keinen Lack auftragen oder die Poren auffüllen - zunächst soll dem Holz lediglich Substanz gegeben werden. Feine, dichte Hölzer (unter anderem Ahorn) sind nur mit einer hauchdünnen Lösung abzureiben. Andere Hölzer sind stark saugend. Auch hier darf die Schicht nicht zu dick werden - sonst wird zu viel Material benötigt und das Trocknen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Grundierung

Bei der Grundierung ist ein Pinsel das angemessene Werkzeug. In den späteren Schritten wäre der Pinsel zu grob und würde unschöne Spuren in der Politur hinterlassen.

 

Achten Sie darauf, dass Sie beim Auftragen der Grundierung gleichmäßig arbeiten und die Pinsel-Spur nach beiden Seiten vertreiben. Die Kanten müssen Sie eventuell etwas nacharbeiten. Lassen Sie die Grundierung nun mindestens 24 Stunden auf Ihrem Werkstück trocknen. Sollten Sie mit stark saugenden Hölzern arbeiten, ist am nächsten Tag noch eine zweite Grundierung empfehlenswert.

Schleifen

Vor dem Auftragen der Grundpolitur muss die Holzoberfläche zunächst geschliffen werden. Hierbei sollten Sie Lackschleifpapier mit einer 220er-Körnung verwenden. Der Schliff muss hierbei nicht in Maserrichtung erfolgen. Zwischendurch sollten Sie immer wieder kontrollieren, ob der Schliff schon bis direkt an die Oberfläche reicht.

Hierzu immer wieder den Schleifstaub entfernen - die Poren sollen sich ja schließlich nicht mit Schleifstaub füllen! Die letzte Reinigung sollte übrigens immer mit der Hand erfolgen.

Herstellung des Ballens

Das wichtigste Werkzeug für die spätere Schellack-Politur ist der Ballen. Hierzu verwenden Sie Naturfasermaterial, beispielsweise Verpackungs- und Polierschlauch, dass Sie zu einem festen Ballen formen. Wenn Sie dem Ballen eine Maus-förmige Spitze modellieren, dann wird das Arbeiten auf kleinen Flächen, an Ecken und Profilen deutlich einfach.

Über den Ballen wird in ein fusselfreies Leinentuch gespannt. Wichtig ist, dass das Tuch straff über den Ballen gezogen wird. Es dürfen sich keine Falten bilden - diese verursachen Streifen. Für die drei Politur-Durchgänge sollten Sie auch drei verschiedene Ballen vorbereiten.

  • Grund-Politur - Ballen mit einem übergezogenen groben Leinentuch
  • Deck-Politur - Ballen mit einem übergezogenen mittelgroben Leinentuch
  • Fein-Politur - Ballen mit einem übergezogenen feinen Leinentuch
Herstellung des Ballens

Der Ballen aus einem fusselfreien Leinentuch ist das Werkzeug der Wahl. Um diesen herum wird das Leinentuch gewickelt, das den eigentlich Kontakt mit ihrem Werkstück hat.

 

Falls Sie nicht regelmäßig mit Schellack arbeiten und keine drei verschiedenen Leinentuch-Dichten bevorraten möchten, können Sie auch einfach mit einer Dichte arbeiten. Beherzigen sollten Sie jedoch, dass Sie für jeden Durchgang ein neues Stück Tuch und einen neuen Ballen verwenden.

Die Ballen samt Ihrer Leinentücher sollten Sie stets in einem luftdicht verschlossen Gefäß aufbewahren. In der Praxis haben sich Einmachgläser mit Gummi-Dichtung bewährt. Hierin bewahren Sie die Ballen zwischen den einzelnen Vorgängen auf. Damit die Ballen nicht austrocknen und brüchig werden, können Sie noch einen großen Schluck Ethylalkohol geben.

Bei der Arbeit mit den Ballen gilt darüber hinaus

  • Ballen immer neben Ihrem Werkstück befüllen - damit keine Flüssigkeit direkt auf das Werkstück tropft
  • Ballen immer von hinten befüllen - die Mischung sollte nicht direkt auf das Leinentuch gegeben werden, sondern sich durch den Ballen zum Leinentuch hinarbeiten.

Übrigens: Im klassischen Handwerk wird jeder aufgetragenen Schicht - egal ob Grund- oder Deck-Politur - stets ein ganzer Tag Zeit zum Trocknen gegeben - auch wenn man bei schnell trocknenden Flächen teilweise früher mit der nächsten Schicht beginnen könnte. Gönnen Sie Ihrem Werkstück und der Schellack-Politur ebenfalls diese Zeit.

Grundpolitur

Die Grund-Politur soll die Poren füllen. Daher darf hier auf keinen Fall mit Öl gearbeitet werden. Nehmen Sie Ihren Ballen mit dem groben Leinentuch und gießen Sie Ihre wasserdünn eingestellte Lösung von hinten auf Ihren Ballen bis dieser feucht ist.

Fahren Sie nun in großen Zügen mehrmals über Ihr Werkstück. Hierbei sollten Sie in etwa eine halbe Ballen-Breite vorangehen. Achten Sie auch darauf, dass Sie nicht nur über die Oberfläche, sondern auch über die Ecken und die Ränder fahren. Zu Beginn gleitet der Ballen auf der Politur-Lösung über das Werkstück. Dies wiederholen Sie so häufig, bis Sie einen Unterschied beim Polieren bemerken.

Sobald das Lösungsmittel beginnt zu verdunsten, wird der Ballen anfangen zu ziehen - er bekommt dann direkten Kontakt zur Oberfläche und gleitet nicht mehr widerstandsfrei. Jetzt sollten Sie etwas Bimsmehl auf die Fläche auftragen. Je nach Holz benötigen Sie mehr oder weniger: Grobporige Hölzer benötigen mehr Bimsmehl als feinporige Hölzer.

Feuchten Sie den Ballen noch einmal leicht an und beginnen Sie dann, das Bimsmehl in kreisenden Bewegungen zusammen mit der Schellack-Lösung zu vermischen. Hierbei erhöhen Sie langsam den Druck auf den Ballen und somit auf die Fläche, um den Bimsmehl-Schellack-Brei in die Poren einzuarbeiten.

Wichtig!

  • Es darf kein Polier-Öl hinzugegeben werden!
  • Prüfen Sie immer wieder das Leinentuch an der Ballen-Sohle. Wenn das Tuch beginnt sich aufzureiben, müssen Sie es auf dem Ballen sofort versetzen. Sie laufen sonst Gefahr, dass sie Fussel- und Tuch-Reste in die Oberfläche einarbeiten - und sie zerstören.
 

Wenn Sie Ihr Werkstück gegen das Licht prüfen, erkennen Sie jene Stellen, bei denen die Poren noch mehr Zuwendung benötigen. Arbeiten Sie zu den offenen Flächen hin und arbeiten Sie den Brei dort ein. Wenn Sie die Poren gleichmäßig gefüllt haben und Ihr Ballen trocken läuft, dann ist der Arbeitsgang beendet. Ballen werden immer leer, genauer gesagt trocken, gearbeitet.

Falls Sie sehr grobporiges Holz verwenden, müssen Sie diese Grundpolitur bis zu achtmal wiederholen. Geben Sie der Mischung dann jeweils einen ganzen Tag Zeit zu trocknen.

Sie können die Qualität Ihrer Politur noch steigern, wenn Sie vor jeder folgenden Grundpolitur einen Zwischenschliff mit maximal 220er Korn Lackschleifpapier vornehmen.

Deckpolieren

Das Deckpolieren gilt der gleichmäßigen Auftragung der eigentlichen Schellack-Schicht. Hier soll nun eine homogen glänzende Schellack-Schicht aufgebaut werden. Bevor Sie mit dem Deckpolieren beginnen, muss die Fläche noch einmal gründlich bis zum Holz geschliffen werden. Auch hier kommt wieder das Lackschleifpapier mit 220er Korn zum Einsatz.

Wie auch bei der Grundpolitur wird ein Ballen benötigt, nun jedoch mit einem mittelgroben Leinentuch überzogen. Diesen befüllen Sie wieder von hinten mit der wasserdünn eingestellten Lösung. Auf die Fläche werden nun noch ein bis zwei Tropfen Säure- und Wachs-freies Paraffinöl oder Kamelienöl gegeben.

Deckpolieren

Beim Deckpolieren wird Schicht für Schicht Schellack aufgetragen. Je nach Werkstück können dies vier bis sechs Schichten sein.

 

Wie auch schon bei der Grundpolitur wird nun wieder in großen Zügen das gesamte Werkstück bearbeitet. Es wird so lange poliert, bis der Ballen trocken und die Oberfläche Schlieren-frei ist. Das Polieren sollte hierbei rund 45 Minuten in Anspruch nehmen. Achten Sie stets darauf, dass sich das Decktuch auf Ihrem Ballen nicht abnutzt - ordnen Sie das Decktuch in diesem Fall so an, dass ein fusselfreier Teil des Tuchs zum Polieren verwendet wird.

Wichtig ist hierbei, dass Sie immer in einer gleichmäßigen Bewegung arbeiten und nicht mit dem Ballen an einer Stelle auf den bereits aufgetragenen Polituren anhalten. Durch das Verdünnen mit Ethylalkohol hat die Politur nach wie vor eine stark (auf-)lösende Wirkung.

Wieder gilt, dass das Werkstück mit seiner neuen Schellack-Schicht einen Tag Trocken- und Ruhezeit eingeräumt bekommt. Im Gegensatz zur Grundpolitur bleibt nun jedoch das Lackschleifpapier in der Schublade. Je nach Möbelstück sind vier bis sechs Arbeitsgänge nötig.

Auspolieren

Beim Auspolieren erhält das Werkstück seine endgültige Brillanz und Härte. Hierzu wird die Stammlösung nach und nach weiter verdünnt. Beginnen Sie die erste Politur mit Ihrer bisherigen Lösung, die Sie im Verhältnis 1:1 mit Alkohol weiter verdünnen. In den folgenden Durchgängen wird der Alkohol-Anteil immer weiter erhöht, bis kein Schellack mehr in der Lösung enthalten ist.

Sie benötigen jetzt den dritten Polier-Ballen, inzwischen mit einem sehr feinen Leinentuch bespannt. Gerade beim Auspolieren ist es wichtig, dass Sie keine Falten in die Bespannung mit dem feinen Leinentuch einarbeiten. Die Falten würden Streifen einarbeiten.

Benzoe-Harz kann hinzugesetzt werden, um einen angenehmen Geruch für das Werkstück aufzutragen. Wer den Aufwand scheut, muss keine schlechtere Oberflächen-Qualität befürchten.

Mit der Lösung wird die Fläche auspoliert. Dies bewirkt das Härten und Klären der Schellack-Fläche. Dies ist notwendig, um eine dauerhafte Oberfläche zu erreichen. Erst hier bildet sich der Glanz - der Hochglanz - aus. Geben Sie einige Tropfen Polier-Öl auf die Oberfläche und polieren Sie dieses mit ein. Achten Sie peinlichst darauf, dass Sie keine Spuren in die Deckpolitur einarbeiten - es soll eine völlig glatte Oberfläche entstehen. Ebenso sollten Sie daran denken, dass Sie Kanten und Ecken nicht auslassen.

Beim Auspolieren wird der Ballen wieder trocken-gearbeitet.

Über Nacht schwitzt das einpolierte Öl an der Oberfläche aus. Es wird dann am nächsten Tag durch Ab-Polieren beseitigt. Hierzu verwenden Sie ein weiches Tuch und eine handelsübliche Poliermilch. Von dem oftmals berichteten Ab-Wienern mit Wienerkalk und Schwefelsäure raten wir ab - sowohl Kalk als auch Schwefelsäure sollten nur unter kontrollierten Bedingungen von Experten verwendet werden: Das Verletzungsrisiko ist viel zu hoch.

Nach dem Ab-Polieren sollten alle Ölspuren beseitigt sein und die makellose Schellack-Oberfläche das Holz in seiner ganzen Schönheit zur Geltung bringen.

Ausführlicher lernen Sie den Umgang mit Schellack in einem unserer Kurse.

Woher kommt Schellack?

Das deutsche Wort Lack geht ebenso wie das englische Wort Lacquer auf das bereits vor über 3000 Jahren in frühen indischen Sanskrit-Schriften erwähnte Wort „Lac“ zurück. Das Wort Schellack wiederum setzt sich aus dem niederländischen Wort für Schale oder Schuppe „shel“ und dem Wort „Lak“ zusammen.

Schellack wird aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen, die diese harzige Substanz nach dem parasitären Saugen an verschiedenen Bäumen ausscheidet.

Die weiblichen Lackschildläuse saugen die Pflanzensäfte ihrer Wirts-Bäume und scheiden eine harzartige Substanz aus. Mit der Substanz werden die abgelegten Eier der Laus bedeckt und geschützt.

Woher kommt Schellack?

Die Zweige der Wirts-Bäume werden immer dicker von dem Harz der weiblichen Läuse bedeckt und sterben schließlich ab – wie auch die Tiere.

 

Die Gelege von tausenden von Lackläusen zusammen mit dem darüber ausgeschiedenen Harz überkrusten die Zweige, sodass diese langsam absterben. Ebenso die vorherige Generation der Lackschildlaus-Weibchen.

Der sogenannte Stocklack wird über mehrere Schritte zu einem dünn blättrigen Harz weiterverarbeitet.

Übrigens: Während Schellack früher vor allem als Lack für die Oberflächenbehandlung genutzt wurde, war vom Ende des 19. Jahrhunderts an die Schellackplatte (Schallplatte) ein wichtiger Markttreiber. Heute wird Schellack vorwiegend in der Lebensmittel-Industrie verwendet. So ist auf Schokobons etwa eine dünne Schicht Schellack aufgetragen. Auch Früchte werden gerne aufgehübscht – und bleiben mit der Schicht auch länger frisch.

Wie erkenne ich, ob Schellack in der Nahrung ist?

Mit Schellack behandelte Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden. Bei losem Obst muss mindestens der Hinweis „gewachst“ erscheinen. Dies ist beispielsweise bei Äpfeln, Ananas, Granatäpfeln oder Pfirsichen etc. der Fall.

Bei anderen Lebensmitteln verweist E 904 auf die Verwendung von Schellack. So beispielsweise bei Pralinen, Gebäck, Knabbereien oder auch Nuss-Produkten.