Fehler beim Schärfen von Stemm- und Hobeleisen vermeiden
 

Werden Stechbeitel oder Hobeleisen nicht mit dem richtigen Fasenwinkel oder sogar schräg geschliffen, ist ordentliches Arbeiten damit kaum mehr möglich. Wenn beim Schärfen eine Schleifführung oder eine Maschine benutzt wurde, liegt das fehlerhafte Ergebnis in der Regel an falschen Einstellungen. Der DICTUM SchärfBuddy hilft Ihnen dabei, für jedes Eisen die individuellen Werte zu prüfen und die korrekten Einstellungen vorzunehmen. Hier erfahren Sie, wie der SchärfBuddy Ihnen beim Schärfen von Stemm- und Hobeleisen hilft.

 

Wie wird der Fasenwinkel ermittelt und geprüft?

Um ein Werkzeugeisen korrekt nachzuschärfen, müssen Sie zunächst wissen, in welchem Winkel die Fase geschliffen wurde. Gängige Fasenwinkel bei Stemm- und Hobeleisen liegen zwischen 25° und 35°. Zum Prüfen des Fasenwinkels besitzt der SchärfBuddy insgesamt acht verschiedene Winkellehren (15/17,5/20/22,5/25/27,5/30/35 Grad), damit tasten Sie die Werkzeugschneide einfach ab. Der sog. Freistich in den Winkellehren verhindert, dass die Schneide in Kontakt mit dem SchärfBuddy kommt und beschädigt werden könnte.

Winkellehre

Abtasten des Fasenwinkels in den Winkellehren

 

Ist der Winkel der Fase flacher als der der Lehre, liegt das Eisen außen nicht richtig an. Ist der Winkel größer, liegt es innen in der Winkellehre nicht komplett an. In beiden Fällen können Sie das Eisen in der Lehre auf- und abbewegen, da es Spiel hat. Wenn das Eisen mit Fase und Spiegelseite komplett in der Winkellehre anliegt, hat es kein merkliches Spiel mehr und lässt sich nicht mehr bewegen. Wenn Sie den SchärfBuddy mit dem Eisen gegen eine Lichtquelle halten, können Sie leichter erkennen, ob es Abweichungen gibt.

Winkellehre Fehler

Zu kleiner Winkel, zu großer Winkel und passender Winkel (Abbildung übertrieben)

 

Hinweis: Der SchärfBuddy ist zum Schutz der Schneiden aus Aluminium gefertigt, das weicher ist als die Werkzeugschneiden. Wenn Sie den Fasenwinkel prüfen, bewegen Sie die Eisen bitte nur mit sanften Bewegungen auf und ab. Permanentes Wackeln mit zu viel Druck und Kraft kann dazu führen, dass sich die Winkellehren verformen.

 

Wie wird eine Schärfführung eingestellt?

Wenn Sie den korrekten Fasenwinkel des Werkzeugs ermittelt haben, können Sie die Schärfführung entsprechend einstellen. Bei manchen Schärfführungen, wie dem Veritas Schärfsystem II, gehören Einstelllehren, die anhand der Gradzahl eingestellt werden, bereits zum Lieferumfang. Bei einfachen Schleifführungen, wie der Zweibacken-Führung hilft Ihnen der SchärfBuddy. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  1. Spannen Sie das Eisen locker in die Schärfführung ein.
  2. Setzen Sie die Schärfführung mit dem Eisen auf eine plane Fläche (Schärfstein).
  3. Richten Sie das Eisen in der Schärfführung so aus, dass seine Fase komplett auf der Fläche aufliegt. Sie können die Fase auch mit einem Permanentmarker einfärben und ein paar Schleifbewegungen auf dem Stein machen, um besser zu sehen, ob die gesamte Fase aufliegt und bearbeitet wird.
  4. Fixieren Sie das Eisen in dieser Position in der Schärfführung.
Schnelleinstelllehre

Der Anschlag des SchärfBuddys wird vorsichtig gegen die Schneide geschoben

 
  1. Nun können Sie den Eisenüberstand mit dem SchärfBuddy abtasten. Legen Sie dazu das Eisen auf der unbedruckten Seite des SchärfBuddys an. Die Kante des SchärfBuddys stößt dabei an der Vorderkante der Schärfführung an.
  2. Nun schieben Sie den Anschlag am SchärfBuddy gegen die Schneide und fixieren ihn mit der Rändelschraube.
  3. Drehen Sie den SchärfBuddy um. An der Skala können Sie nun den Eisenüberstand in Millimetern genau ablesen. Notieren Sie sich diesen Wert für zukünftige Schärfarbeiten.
Schnelleinstelllehre

Den Wert an der Skala können Sie für künftige Schärfaufgaben notieren

 

Tipp: Notieren Sie die ermittelten Werte direkt auf dem Eisen, z. B. mit Hilfe eines kleinen Etiketts. Dann brauchen Sie beim Nachschärfen nicht lange danach suchen.

 

Wie wird überprüft, ob das Eisen rechtwinklig geschliffen wurde?

Ein schräg geschliffenes Hobeleisen macht das Einstellen der sog. Lateralstellung unmöglich. Das Eisen nimmt auf einer Seite dickere Späne ab als auf der anderen. Manche Hobeleisen werden auch bewusst etwas abgerundet. Beispielsweise bei Putzhobeln werden die Eisen leicht hinterschliffen, damit beim Hobeln von Flächen keine Ansätze der Hobelstöße erkennbar sind. Die Hobeleisen werden dazu aber nur minimal rundgeschliffen, was mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist.

Prüfwinkel

Am Lichtspalt ist gut zu erkennen, dass dieses Eisen beim Schleifen leicht abgerundet wurde.

 

Der DICTUM SchärfBuddy besitzt zum Prüfen der Rechtwinkligkeit bzw. um zu erkennen, ob ein Eisen abgerundet wurde, einen Prüfwinkel mit Lichtschlitz. Legen Sie das Eisen mit der Spiegelseite an der großen Auflagefläche auf und richten Sie seine Kante am Anschlag rechts aus. Schieben Sie dann das Eisen langsam nach vorne an die Prüfkante. Nun halten Sie alles zusammen gegen eine Lichtquelle. Mit der sog. Lichtspaltmethode können Sie nun erkennen, ob das Eisen rechtwinklig geschliffen wurde oder ob es sich um ein abgerundetes Putzhobeleisen handelt.

Der Prüfwinkel gibt Ihnen zusätzlich zwei weitere Werte: die Eisenbreite und die Breite der Fase. Auch diese Werte können Sie sich für spätere Schärfaufgaben notieren.