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Tipps zum Arbeiten mit der Gestellsäge

Tipps fürs Arbeiten mit der Gestellsäge

Auswahl der passenden Säge, Sägeblatt richtig spannen, korrekte Schnittführung

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Jeder Tischler wird sich noch gut an seine ersten Schnitte mit der Gestellsäge erinnern. Sie war mit Sicherheit eines der ersten Werkzeuge, dass er in die Hand bekommen hat. Das große Holzgestell mit dem dünnen Sägeblatt war eine Herausforderung - bis man verstanden hat, wie wichtig die richtige Blattspannung ist und wie die Säge richtig angesetzt und geführt wird. In diesem Blogbeitrag erklären wir Aufbau und Funktion und geben Tipps für das Arbeiten mit Gestellsägen.

Warum muss eine Säge gespannt werden?

Um bei Sägen möglichst wenig Holz zu verlieren, soll der Sägeschnitt möglichst schmal sein. Das Sägeblatt muss entsprechend dünn sein. Ein dünnes Sägeblatt lässt sich jedoch leicht verbiegen. Um dem entgegenzuwirken, gibt es unterschiedliche Methoden:

  • Rückenverstärkung. Das Sägeblatt wird durch Metallstreifen bzw. ein Profil an der Oberseite, dem sog. Rücken versteift.
  • Sägeblattspannung. Das Sägeblatt wird mit den Enden eingespannt und durch einen Rahmen oder ein Gestell auf Spannung gehalten.
  • Belastung auf Zug. Erfolg der Sägeschnitt auf Zug, wird das Sägeblatt bei der Arbeit von selbst gespannt (Prinzip japanischer Zugsägen)

Wie ist eine Gestellsäge aufgebaut?

  • Zwei Arme (A)
  • Steg (B)
  • Zwei Griffe, auch Hörnchen genannt (C)
  • Sägeblatt (D)
  • Spannschnur, -draht oder -schraube (E)


Je nach Form des Blatts und des Gestells sind noch weitere Kleinteile wie beispielsweise eine Sägeblatthalterung nötig. Wird die Gestellsäge durch eine Schnur gespannt, kommt ein sog. Knebelholz hinzu. Die Sägen unterscheiden sich je nach Verwendungszweck durch die Länge, Breite und die Bezahnung des Sägeblattes. Traditionell wurden im Handwerk unterschiedliche Spannsägen verwendet, hier eine Übersicht:

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Welche Arten von Gestellsäge gibt es?

Es gibt unterschiedliche Gestellsägen für nahezu jeden Arbeitsschritt, vom groben Zuschnitt bis hin zu feinen Schweifschnitten. Nach Größe sortiert sind dies:

  •  Faustsäge
  •  Schittersäge
  •  Schlitzsäge
  •  Absetzsäge
  •  Schweifsäge

Eine Besonderheit ist die Winkel- und Zinkensäge, die es heute nur noch selten gibt. Im folgenden stellen wir die einzelnen Sägetypen genauer vor.

 

Wie funktioniert eine Faustsäge?

Faustsäge
Blattlänge: 800 bis 1000 mm
Blattbreite: 40 bis 80 mm
Bezahnung: grobe, stark geschränkte Längsschnittbezahnung
Verwendung: Besäumen von Bretten und Bohlen

 

Die größte der Gestellsägen mit einer Sägeblattlänge von 80 bis 100 cm oder sogar noch darüber. Die Sägeblattbreite beträgt mindestens 40 mm. Besonders große Sägen können Blätter mit bis zu 80 mm Breite haben. Die Bezahnung ist für den Längsschnitt gefeilt, relativ grob und stark geschränkt. Faustsägen dienen zum Auftrennen und Besäumen des Holzes. Ihr Name kommt von einer Sägetechnik, dem sogenannten Fausten, bei der die Säge nicht waagerecht vor der Hand, sondern mit beiden Händen senkrecht, von oben nach unten, vor dem Körper bzw. »vor der Faust« gehalten wird. Dazu wird das Sägeblatt um fast 90 ° zu den Sägenarmen gedreht, sodass das Gestell an der Brettkante vorbeilaufen kann.

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Was ist eine Schittersäge?

Schittersäge
Blattlänge: 700 bis 800 mm
Blattbreite: 40 bis 80 mm
Bezahnung: grobe Zahnteilung, auf Zug und Stoß gefeilt
Verwendung: Ablängen von Balken und Rundholz, auch feuchtes Holz

 

Es handelt sich um eine große Spannsäge von 700 mm oder 800 mm Länge. Das Besondere an ihr ist, dass die Zähne symmetrisch gefeilt ist, d. h. auf Zug und Stoß. Die Zahnwinkel betragen nicht 60° wie bei den anderen traditionellen Sägen, sondern 45°. Zum Nachschärfen kann also nicht eine normale Dreikantfeile mit 60° Eckenwinkel benutzt werden. Mit ihrer groben Zahnteilung wird sie zum groben Ablängen von Kant- und Rundhölzern und zum Brennholzschneiden benutzt und funktioniert auch in nassem Holz gut.

 

Wofür wird eine Schlitzsäge genutzt?

Schlitzsäge
Blattlänge: 700 bis 900 mm
Blattbreite: 40 bis 60 mm
Bezahnung: Längsschnittbezahung
Verwendung: vielseitig, für Holzverbindungen und feine Formatschnitte

 

Diese »Handsägen« sind etwas kleiner, die Sägeblattlänge liegt zwischen 700 und 900 mm. Die Schlitzsäge hat eine Sägeblattbreite von ca. 40 mm. Ihre Bezahnung ist ebenfalls für Längsschnitte gefeilt, aber weniger aggressiv und auch deutlich schwächer geschränkt als bei der Faustsäge. Wie der Name sagt, wird sie hauptsächlich zum Schlitzen (in Richtung der Holzfaser) bei der Herstellung von Schlitz und Zapfen verwendet, die Sägeflächen sollen dabei »verleimfertig« sein. Die Schlitzsäge kann jedoch auch für alle feineren Trenn- und Ablängschnitte verwendet werden und ist immer zur Hand, weshalb sie oft auch als »Handsäge« bezeichnet wird.


Was ist eine Absetzsäge?

Absetzsäge
Blattlänge: 600 mm
Blattbreite: 30 bis 40 mm
Bezahnung: feine Querschnittbezahung
Verwendung: Ablängen von Rahmen und Leisten, für Holzverbindungen

 

Sie ist in der Regel um die 60 cm lang und das Sägeblatt ca. 30 mm breit. Die Absetzsäge hat eine feine Verzahnung, die für Querschnitte gefeilt ist. Die Absetzsäge wird für feinere Schnitte quer zum Faserverlauf benutzt, hauptsächlich zum Absetzen von Schlitz und Zapfen, daher auch ihr Name. Sie eignet sich auch für feinere Längsschnitte, zum Beispiel zum Zinken.


Wozu benutzt man eine Schweifsäge?

Schweifsäge
Blattlänge: 300 bis 600 mm
Blattbreite: 4 bis 10 mm
Bezahnung: etwas stärker geschränkte, feine Universalverzahnung
Verwendung: Kurvenschnitte, Bogenschnitte, Innenausschnitte 

 

Sie ist die kleinste der Gestellsägen. Die Blattlänge ist maximal 600 mm und kann bei sehr feinen Modellen bis auf 300 mm heruntergehen. Wie der Name schon sagt, wird diese sie zum Schweifen benutzt, also für Kurvenschnitte. Um auch kleine Radien schneiden zu können, muss ihr Bezahnung stärker geschränkt und das Blatt besonders schmal sein, zwischen 4 mm bis maximal 10 mm. Ähnlich wie Laubsägen braucht das Blatt eine besonders starke Spannung, um ein Verdrehen und Verlaufen zu verhindern. Zur Herstellung von Ausschnitten in einer Fläche kann bei manchen Schweifsägen das Blatt nach dem Entspannen einfach ausgehängt und durch ein vorgebohrtes Loch geführt werden. Wieder eingehängt und gespannt, wird dann der Lochausschnitt gesägt.

 

Wie funktioniert die Winkel- oder Zinkensäge?


Diese Säge ist mittlerweile fast unbekannt. Sie ist vom Aussehen der Schweifsäge sehr ähnlich, nur ist ihr Sägeblatt im vorderen Drittel unbezahnt und in den hinteren zwei Dritteln um 90° abgekantet. Mit diesen Zinkensägen wurde der Abfall beim Zinken ausgesägt. Weil beim Aussägen auf der abgewandten Seite starke Ausbrüche entstehen, wurden sie fast ausschließlich in der Bautischlerei z. B. zum Zinken von Türfuttern eingesetzt. Entsprechend wurde das Werkstück zum Sägen so ausgerichtet, dass die Ausbrüche im eingebauten Zustand verdeckt waren - bei Türzargen also auf der dem Mauerwerk zugewandten Außenseite. Solche Sägen und Sägeblätter sind heute jedoch nur noch beim Trödel oder auf Antikmärkten zu finden.

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Wie werden Gestellsägeblätter geschärft?

Die Gestell- und Rahmensäge wurden vom jeweiligen Schreiner nach dessen Vorlieben geschärft. Das Sägeblatt wurde dazu in einer Feilkluppe eingespannt, und dann mehr oder weniger auf Stoß, für einen mehr oder weniger aggressiven Schnitt im Längsholz, gefeilt. Auch der Fasenwinkel wurde individuell angepasst – schräger, um bei Querschnitten einen feinen, ausrissfreien Schnitt zu erhalten oder stumpfer, um eine höhere Standzeit zu erreichen. Mehr Informationen zum Schärfen finden Sie im Blogbeitrag »Sägen schärfen - kompakt«.

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Gibt es auch Gestellsägen mit japanischem Sägeblatt?

Heutzutage gibt es in den gebräuchlichen Längen auch Gestellsägen und Sägeblätter mit Japanverzahnungen für Längs- oder Querschnitte und mit Universalverzahnung. Sogar ein Schweifblatt bzw. eine Schweifsäge mit Japanverzahnung ist erhältlich. Diese Sägeblätter sind rasiermesserscharf, schneiden sehr schnell und sauber und haben eine außerordentliche Standzeit. Einziger Wermutstropfen: sie lassen sich nicht nachschärfen.

 

Wie wird die Gestellsäge richtig gespannt?


Da ein Gestellsäge im entspannten Zustand aufgeräumt sein sollte, muss sie vor Benutzung zunächst gespannt werden. Bei Sägen mit Spanndraht oder -schraube geschieht dies durch das Anziehen der Flügelmutter, bei Sägen mit Spannschnur durch das Verdrillen derselben, die dann mit einem Knebel gegen den Steg gesichert wird. Um den Anriss auf beiden Seiten des Sägeblattes sehen zu können, wird es durch Drehen an den Griffen leicht schräg gestellt. Mit einem Blick über den Rücken des Sägeblatts wird dabei überprüft, ob das Sägeblatt gerade und nicht in sich verdreht ist. Das Sägeblatt ist ausreichend gespannt, wenn es beim Sägen nicht verläuft und sich der Sägeschnitt kontrolliert ausführen lässt. Zupft man am Sägeblatt, sollte ein klarer heller Ton zu hören sein.

Wie werden Gestellsägen richtig gehalten?

Um das Gewicht der Säge besser kontrollieren zu können, kann sie zum Ansetzen an den Griffen gefasst werden. Hält man die Säge beim Ansetzen am Arm, sollte der Griff zur Stabilisierung unten am Handgelenk anliegen. Ist die erste Kerbe geschnitten, wechselt die Hand gegebenenfalls an den Arm der Säge und es kann mit kraftvollen Stößen, unter Nutzung der gesamten Sägeblattlänge, gesägt werden.

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Wie wird mit Gestellsägen gesägt - auf Stoß oder auf Zug?

Gestellsägen mit traditionellen Verzahnungen werden in der Regel »auf Stoß« benutzt. Die besondere Bauart der Sägen erlaubt es jedoch, die Schnittrichtung durch einfaches Umdrehen jederzeit »auf Zug« zu ändern. Gestellsägen mit Japanblättern sollten der Regel nach »auf Zug« benutzt werden. »Auf Zug« springen diese Sägen aber sehr stark. Die Gefahren, die durch das »Springen« der Säge entstehen, werden später noch erläutert. Diesem Springen kann durch Benutzung »auf Stoß« entgegnet werden. Allerdings wirkt die Japanverzahnung dann sehr aggressiv und der Schnitt ist recht schwierig zu beginnen. Egal wie die Japanblätter benutzt werden: da sie extrem scharfe Zähne haben, ist bei ihrer Benutzung auf jeden Fall erhöhte Vorsicht geboten.

 

Wie beginne ich den Sägeschnitt sicher?

Abhängig von der Aggressivität der Verzahnung neigen manche Säge beim Ansetzen zu Vibrationen und somit zum Springen. Die erste Kerbe sollte deshalb durch ein paar Züge entgegen der eigentlichen Schnittrichtung erzeugt werden. Weil beim Ansetzen der Säge das Sägeblatt in der Regel mit einem Finger der anderen Hand geführt wird, ist die Gefahr groß, dass man sich beim Herausspringen der Säge aus der Kerbe verletzt. Noch schlimmere Verletzungen entstehen beim Herausspringen der Säge, wenn das Werkstück unnötigerweise festgehalten wird und sich die festhaltende Hand unterhalb des Sägeschnittes befindet. Das Werkstück sollte ohnehin in der Werkbank fest gespannt sein – das Festhalten ist unnötig!


Korrektur des Sägeschnittes

Sollte der Schnitt verlaufen, so kann die Schnittrichtung durch einfaches Kippen des Gestells in die Richtung des Verlaufs korrigiert werden. Je nach der Stärke der Schränkung und nach der Sägeblattbreite ist die Möglichkeit des Korrigierens allerdings begrenzt. Ebenfalls sollte man aufpassen, dass man nicht überkorrigiert.

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FAQs Arbeiten mit der Gestellsäge

Wie spanne ich Schlitz- und Zapfenverbindungen richtig ein?

Beim Sägen von Schlitz- und Zapfenverbindungen spannt man das Werkstück so in die Hinterzange, dass die Schnittrichtung parallel zur Werkbankvorderkante verläuft. Die Werkbankkante dient dann zum Peilen der Sägerichtung.
 

Was tun, wenn das Sägegestell bei langen, tiefen Schnitten anstößt?

Für lange Schnitte entlang einer Brettkannte kann das Sägeblatt nahezu um 90° zum Gestell verdreht werden. So sind lange Besäumschnitte mit einer Breite bis zur Mitte des Sägegestells möglich.

 

Wie vermeide ich, dass sich das Sägeblatt im Sägeschnitt verklemmt?

Bei Spannungen im Holz kann das Sägeblatt im Sägeschnitt eingeklemmt werden. Kleine Keile - in den Sägeschnitt gesteckt - verhindern dies zuverlässig. Durch Harz können vor allem breitere Sägeblätter im Sägeschnitt verkleben oder sehr schwergängig sägen. Etwas Paraffinwachs auf dem Sägeblatt lässt die Säge wieder leichter gleiten.

 

Warum muss das Sägeblatt immer entspannt werden?

Nach getaner Arbeit sollte die Säge immer entspannt werden, bevor sie weggeräumt wird. Wird die Gestellsäge nicht entspannt, verziehen sich die Sägearme und der Steg, Spanndraht oder Spannschnur dehnen sich. Machen Sie es wie die Gestellsäge und entspannen Sie sich nach der Arbeit.

 

Gibt es spezielle Gestellsägen für Linkshänder?

Da die meisten Spannsägen symetrisch aufgebaut sind, können sie von Rechts- und Linkshändern gleichermaßen genutzt werden. Das Sägeblatt kann zu beiden Seiten geneigt werden. Für Linkshänder ist es jedoch etwas schwieriger, das Werkstück korrekt einzuspannen, da die Spannzangen an der Hobelbank im Weg sein können.

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Für wen ist einen Gestellsäge interessant?

Auch wenn es moderne Alternativen zur Gestellsäge wie etwa Stichsägen, Kreissägen oder auch Bandsägen gibt, ist sie bei Freunden des traditionellen Handwerks sehr beliebt. Sie ist und bleibt die vielseitige Standardsäge für den Schreiner und Tischler. Wer das Sägen mit einer Gestellsäge erlernt und beherrscht, kommt auch mit anderen Handsägen klar. Sie hat auch einige Vorteile, etwa wenn es um etwas größere Projekt geht, ist sie selbst Japansägen überlegen. Wenn Sie auf der Such nach hochwertigen Gestellsägen sind, finden Sie detaillierte Informationen zu den unterschiedlichen Sägen in unserer Shopkategorie »Gestellsägen«.

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