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Holz hobeln

Richtig Holz hobeln - in 4 Schritten von der Bohle zum Brett

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Gehobeltes Vollholz in guter Qualität zu bekommen, wird in Zeiten schließender Holzhändler vor allem für Hobby-Handwerker immer schwieriger. Die Qualität der in Baumärkten angeboten Holzwerkstoffe lässt für die anspruchsvolle Holzbearbeitung oft zu wünschen übrig. Warum also nicht mal ein rohes Brett besorgen, zum Holzhobel greifen und in der eigenen Werkstatt selbst aushobeln? Wir zeigen Ihnen, wie das geht.

Wie kann ich massives Holz hobeln?

Um aus sägerauem Holz ein gerades und rechtwinkliges Brett zu bekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Am schnellsten geht das Aushobeln mit Hobelmaschinen. Allerdings benötigen diese viel Platz und machen entsprechend Lärm. Mit etwas Wissen und Übung können Sie Massivholz auch ganz ohne Strom und Krach mit einem Handhobel aushobeln. Die Bearbeitung erfolgt in vier Arbeitsschritte: 

  1.  Abrichten einer Brettfläche
  2.  Rechtwinkliges Fügen einer Schmalseite
  3.  Auf Dicke aushobeln und
  4.  Hobeln auf Breite.

 

Welche Handhobel brauche ich, um Holz zu hobeln?

Im traditionellen Handwerk kommen drei bis vier unterschiedliche Holzhobel zum Einsatz:

  1.  Schrupphobel, für schnellen Materialabtrag 
  2.  Raubank, zum Glätten größerer Flächen
  3.  Schlichthobel, für feine Spanabnahme
  4.  Putzhobel, für Details


Neben den bei uns früher üblichen Holzhobeln erfreuen sich Metallhobel immer größerer Beliebtheit. Durch die etwas andere Bauweise können Sie bei diesen mit nur zwei Hobeln auskommen. Beispielsweise wenn Sie sich für einen Metallhobel Nr. 62 entscheiden, können Sie diesen durch mehrere Hobeleisen mit unterschiedliche geschliffenen Fasenwinkeln zum Schruppen, Abrichten und Bestoßen verwenden. Dazu dann noch ein kürzerer Hobel Nr. 4 zum Schlichten und Fügen. Mehr Tipps zur Hobel-Auswahl in unseren Blogbeiträgen.

 

1. Abrichten einer Brettfläche

Ziel: ein durchgängig glatte und ebenen Brettseite

Werkzeuge: Schrupphobel und Raubank oder längerer Schlichthobel mit mehreren Hobeleisen

Welche Seite zuerst hobeln?

In der Regel wird mit dem Abrichten auf der rechten Seite (die dem Kern zugewandte Brettseite) begonnen. Die rechte Seite ist meist die schönere – nach ihr richten sich alle weiteren Hobelschritte. Die Bohle wird zwischen den Bankhaken fest auf der Hobelbank eingespannt. Sollte sie wackeln, können Sie Keile punktuell unterschieben. Gehobelt bzw. geschruppt wird zunächst in Richtung der Sägespuren (i.d.R. quer bzw. diagonal zur Holzfaser) - diese können Sie durch Darüberstreichen mit der Hand leicht festzustellen. Hierfür wird bei sehr unebenem Holz zunächst ein Schrupphobel oder ein Hobel mit Zahneisen verwendet. Es entstehen eher kurze Späne.

 

Abb.: Grobes Abrichten mit teilweise diagonal geführtem Hobel

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Bei bereits ebenen Bohlen kann auch direkt mit einer Rauhbank bzw. einem längeren Metallhobel (z. B. Nr. 62, Nr. 7) gestartet werden. Sind alle Schnittspuren und rauen Fasern entfernt, wird das Abrichten in Faserrichtung des Holzes (nun an der Fladerung und den Ausrissen erkennbar) fortgesetzt. Bearbeitet werden stets die hochstehenden Bereiche. Tieferliegende Flächen bleiben jetzt noch unberührt. Durch Auflegen der Längskante der Hobelsohle in Längs- und Querrichtung wird der Arbeitsfortschritt kontrolliert. Ziel ist eine durchgehend ebene Fläche ohne Verwerfungen. Die fertig abgerichtete Brettseite wird an der Schmalseite, die im nächsten Schritt der Bearbeitung gefügt wird, mit einem Winkelzeichen als Referenzfläche markiert.

 

2. Fügen einer Schmalseite

Ziel: eine gerade und rechtwinklig zur Fläche stehende Brettkante

Werkzeuge: Raubank oder Schlichthobel und Schreinerwinkel

In welche Richtung wird gehobelt?

Beim Fügen der ersten Schmalseite wird immer in Faserrichtung gehobelt. Sie können die Faserrichtung am besten erkennen, wenn Sie die Ecke an der bereits gehobelten Fläche betrachten. »Mit der Faser« bedeutet, dass Sie in Richtung der aufsteigenden Holzfasern hobeln. Ideales Werkzeug hierfür ist eine kurze Rauhbank oder ein Schlichthobel (z. B. Nr. 6). Zur Kontrolle der Rechtwinkligkeit wird ein Schreinerwinkel an der Referenzfläche angelegt und der Lichtspalt zwischen Kante und Winkelzunge geprüft.

 

Abb.: Hobel Nr. 4 beim Fügen der ersten Brettkante (oben)
Abb.: Mit dem Winkel auf Rechtwinkligkeit prüfen (unten)

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Die Gerade in Längsrichtung wird per Augenmaß oder mithilfe eines Stahllineals geprüft. Ziel ist eine gerade, zur Referenzfläche rechtwinklige Kante. Ist dies erreicht, wird auch diese Brettseite mit einem Winkelzeichen markiert. Die so gekennzeichneten Referenzflächen dienen im folgenden Schritt zum Anreißen der Materialstärke und Breite sowie später als Ausgangspunkte für alle weiteren Maße.

 

3. Auf Dicke aushobeln

Ziel: eine gleichmäßige Brettstärke

Werkzeuge: Streichmaß und (Schrupphobel), Raubank, Schlichthobel

Mit dem Streichmaß wird die gewünschte Materialstärke ringsum angerissen. Die Arbeitsweise beim Aushobeln ist der des Abrichtens der ersten Seite recht ähnlich. Auch jetzt wird zunächst geschruppt und mit dem Schlichthobel die losen Holzfasern vom Sägeschnitt beseitigt und anschließend die gesamte Brettseite nach und nach mit dem Hobel geebnet. Anschließend wird das Holz auf die gewünschte Stärke herunter gehobelt. Je näher Sie ans gewünschte Endmaß herankommen, umso dünner sollten die Späne sein, die Sie abhobeln. Ziel ist eine ebene und parallel zur Referenzfläche laufende Brettseite. Der Idealzustand ist erreicht, wenn die mit dem Streichmaß angerissene Linie dabei genau halbiert wird. Weiter Tipps zum präzise Hobel auf Dicke in unserem Video.


Abb.: Bis zum Anriss wird noch Holz abgehobelt

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4. Auf Breite hobeln

Ziel: parallel zur Referenzkante laufende und rechtwinklige Schmalseite

Werkzeuge: Raubank, Schlicht- oder Putzhobel und Schreinerwinkel

Die gewünschte Breite des Bretts wird auf der Referenzfläche angerissen und die Kante wie bei der ersten Schmalseite gehobelt. Wenn das Brett viel zu breit ist, kann der Überstand schneller abgesägt werden, als ihn mit dem Hobel abzuhobeln. Lassen Sie jedoch noch ausreichend Material zum anschließenden Hobeln bzw. Fügen stehen. Nun haben Sie ein rundum sauberes und gerades Brett, das für die weitere Holzbearbeitung in Ihrem Projekt bereitsteht.

 

Abb.: Auch die Breite wird mit dem Hobel genau zugerichtet

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Wie viele Tätigkeiten im Holzhandwerk ist auch das Hobeln und Fügen Übungssache. Sammeln Sie Ihre ersten Erfahrungen darin, mit günstigeren Hölzern. Für den Einstieg eignen sich Nadelhölzer wie Kiefer besser als zum Beispiel Harthölzer wie Eiche. In den DICTUM-Kurszentren bieten wir Ihnen in zahlreichen Workshops die Gelegenheit, Ihre handwerklichen Fähigkeiten unter professioneller Anleitung zu trainieren. Eine Voraussetzung für gute Ergebnisse beim Hobeln sind scharfe Hobelmesser bzw. -eisen. Wie Sie Hobelmesser, Stemmeisen und andere Werkzeuge richtig schärfen, können Sie ebenfalls in unseren Workshops erlernen.

FAQs zum Thema Holz hobeln

Was ist die rechte und die linke Seite eines Bretts?

Für Holzbretter wird ein Stamm in schmale Streifen aufgesägt. Bretter, die aus dem mittleren Streifen stammen, haben stehende Jahresringe. Alle anderen Bretter (außerhalb der Mitte) haben mehr oder weniger liegende Jahresringe. Die rechte Seite ist die Brettseite, die ursprünglich zur Mitte bzw. zum Kern des Stamms zeigte. Die linke Seite wies hingegen nach außen, zur Seite der Rinde. Wenn das Holz nach dem Aufsägen trocknet, wölbt sich die rechte Seite konvex, während die linke Seite hohl wird (Merksatz: Rechts wird rund!).

 

Was bedeutet Fügen?

Breitere Brettflächen werden aus mehreren schmalen Streifen bzw. Brettern zusammengesetzt bzw. verleimt, um das Werfen und Verziehen zu verhindern. Damit die Kanten der Bretter beim Verleimen dicht aneinander liegen, werden sie vom Schreiner »gefügt«, d.h. mit dem Hobel aneinander angepasst. Dabei kann es z.B. vorkommen, dass die Kanten nicht exakt rechtwinklig oder gerade sind. Das ist nicht weiter tragisch, solange die Leimfugen nachher dicht sind.

 

Was bedeutet Bestoßen?

Das Holz hobeln mit der Hand wird allgemein auch gerne als Bestoßen bezeichnet, da westliche Hobel vorwiegend mit einer stoßenden Bewegung vom Körper weg geführt werden. Genaugenommen meint der Tischler mit Bestoßen jedoch das Hobeln des Hirnholzes insb. beim Einspassen auf Länge oder an einen Winkel (Gehrung). Dafür kann das Werkstück in eine Hobellade bzw. Stoßlage gelegt werden und darin mit einem Handhobel bestoßen werden.

 

Kann ich Holz mit einem Elektrohobel aushobeln?

Ein Elektrohobel ist ideal, um Holzteile bei der Montage anzupassen, z. B. eine Abschlussleiste ans Mauerwerk. Zum Aushobeln auf genaue Maße eignet er sich jedoch nicht, da sich sein Materialabtrag nur vergleichsweise grob einstellen lässt.

 

Was ist besser, hobeln oder schleifen?

Beim Hobeln werden die Holzfasern geschnitten. Es entsteht eine sehr glatte Oberfläche mit geschlossenen Fasern. Beim Schleifen werden die Holzfasern »gebrochen« und es entsteht eine offenporige, etwas rauere Oberfläche. Welche Technik besser geeignet ist, hängt sehr stark vom eigentlichen Einsatzzweck des Werkstücks, der verwendeten Holzart und der Oberflächenbehandlung ab. Für nur leicht beanspruchte Möbelstück, z. B. aus Tanne oder Kiefer, deren Oberflächen geölt werden, ist hobeln ideal. Wird das Werkstück stärker beansprucht und benötigt einen schützenden Anstrich, z. B. eine Gartenbank, die mit Leinölfarben gestrichen wird, müssen die Flächen geschliffen und die Kanten gebrochen werden, um eine optimale Oberflächenbehandlung zu erzielen.

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