Tipps für eine saubere Werkstatt
 

Sicherlich kennen Sie das Problem: In Werkstätten, in denen mit Holz gearbeitet wird, ist es oft staubig. Denn sowohl beim Schleifen als auch bei der maschinellen Zerspanung entsteht Holzstaub. Der Staub setzt sich nicht nur unschön auf der Kleidung und überall in der Werkstatt ab, er ist auch sehr schädlich für die Atemwege. Was können Sie gegen Staub in der Werkstatt tun?

Checkliste für weniger Staub in der Werkstatt:

  1. Staub vermeiden durch:
    • Handwerkzeuge statt Maschinen benutzen
    • Wenn möglich, immer Absaugung anschließen
    • Absaughauben montieren und richtig einstellen
    • Absaugmobil mit passender Staubklasse verwenden
    • Absaugschläuche kontrollieren
    • Filter und Staubsäcke rechtzeitig austauschen
  2. Staub richtig entfernen:
    • Staub direkt nach der Arbeit entfernen
    • Keine Druckluft verwenden
    • Staub aufsaugen statt aufwirbeln
    • Luftreinigungsanlagen verwenden
    • Feinen Staub in der Luft durch Wasser binden

Wie kann ich Staub vermeiden?

Staub, der sich gar nicht erst in der Werkstatt ausbreiten kann, muss später auch nicht beseitigt werden. Bei vielen Tätigkeiten ist es nicht notwendig, Maschinen zu benutzen. So kann es zum Beispiel oft sogar schneller und einfacher sein, statt mit einer Schleifmaschine zuerst mit Hobel, Raspel oder Feile zu arbeiten. Müssen Sie dennoch zur Maschine greifen, verwenden Sie bei allen Maschinen mit einem geeigneten Anschluss eine leistungsstarke Staubabsaugung.

Bei Kreissägen heißt das, auch die Spanhaube am Spaltkeil wird mit der Absaugung verbunden und bis knapp über die Werkstückdicke abgesenkt. Kontrollieren Sie regelmäßig die Absaugkanäle und -schläuche. Dort sammeln sich oft kleinere und größere Abschnitte, die den Luftstrom und somit eine effektive Absaugung behindern.

Oberfräsen haben für die verschiedenen Bearbeitungsarten oft passende Zusatzvorrichtungen, mit denen die Absaugleistung optimiert werden kann. Manche Vorrichtungen müssen montiert werden, bevor der Fräser eingesetzt wird. Gewöhnen Sie sich an, diese vor dem Rüsten der Maschine zu montieren.

Absaugschlauch kontrollieren

Oft blockieren Abschnitte den Luftstrom im Absaugschlauch

 

Bei der Verwendung von Schleifgeräten ist es besonders wichtig abzusaugen, da hier sehr feine Stäube entstehen. Wenn nicht optimal abgesaugt wird, setzen sich die Schleifmittel schneller zu und die Schleifleistung verringert sich. Feiner Schleifstaub schwebt lange in der Luft und verteilt sich in jede Ecke.

Wie lässt sich die Staubbelastung reduzieren?

Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Günstige Staubsauger, die umständlich zu bedienen sind und nicht die notwendigen Anschlüsse und Filter besitzen, machen keine Freude und werden auch nicht zuverlässig benutzt.

Neben der Leistung ist auch die Staubschutzklasse ausschlaggebend für die Luftqualität in der Werkstatt. Gefahrenstoffe und Stäube werden in drei Klassen unterteilt:
L (leichte Gefahr)
M (mittlere Gefahr) und
H (hohe Gefahr)

Für Holz- und Lackstäube gilt mindestens die Staubklasse M. Im gewerblichen Bereich, wenn die Berufsgenossenschaft zuständig ist, ist es Vorschrift, stets Sauger der Klasse M zu verwenden. Die Sauger der Klasse M messen die Luftdurchlassmenge. Sie machen sich durch einen Alarm bemerkbar, wenn der Schlauch verstopft oder geknickt und der Staubsack voll ist. Ebenso muss bei Saugern der Klasse M der Staubsack so zu wechseln sein, dass kein Staub entweichen kann. Das trägt zusätzlich zur Staubvermeidung in der Werkstatt bei.

Fast alle Absauggeräte haben mittlerweile eine Einschaltautomatik und einen Nachlauf. Auf Automatik geschaltet, wird das Einschalten der Absaugung nicht vergessen und der Sauger läuft nach dem Abschalten der Maschine eine kurze Zeit weiter. Dabei wird der Reststaub im Gerät und im Saugschlauch noch abgesaugt. Bei feinen Stäuben, die beim Schleifen entstehen, bleibt trotzdem oft ein Rest im Schlauch. Dieser kann durch händisches Einschalten des Saugers und leichtes Klopfen am Schlauch beseitigt werden.

Was tun, wenn trotz Absaugung noch Staub da ist?

Nicht immer lässt sich die Staubentwicklung und -belastung vollständig vermeiden. Wie gehen wir dann mit dem vorhandenen Staub um?

Reinigen Sie regelmäßig die Werkstatt von Staub. Dabei gilt die Devise: saugen ist besser als blasen! Häufig wird mit Pressluft der Staub aus allen Ecken und Ritzen geblasen. Dann sind zwar die Staubecken beseitigt, aber die Staubbelastung in der Luft ist extrem. Der Staub verteilt sich anschließend in der ganzen Werkstatt und setzt sich nach kurzer Zeit an anderen Stellen wieder ab. Besser ist es, die staubigen Stellen mit einem Bürstenaufsatz auf dem Saugschlauch abzusaugen. Der Staub landet dann direkt im Staubsack.

Saugen mit Bürstenaufsatz

Absaugen der Späne auf dem Maschinentisch mit einem Bürstenaufsatz

 

Wenn Sie Arbeiten mit hoher Staubentwicklung durchgeführt haben, beseitigen Sie möglichst direkt danach den Staub am und um den Arbeitsplatz. Dann ist der Staub weg und kann sich nicht weiter verteilen. Ganz staubfrei wird eine Holzwerkstatt jedoch niemals sein. Wenn Sie empfindlich auf Stäube reagieren, besteht die Möglichkeit, die Staubbelastung durch Luftreinigungsanlagen zu senken. Das sind Geräte, meist unter der Decke montiert, die permanent die staubbelastete Luft ansaugen und gefiltert wieder abgeben.

Wenn Sie Arbeiten verrichten wollen, bei denen Staub sehr hinderlich ist, zum Beispiel beim Lackieren oder Vergolden, können Sie vorher mit einem feinen Zerstäuber durch die Werkstatt gehen und Wasser in die Luft und auf staubbehaftete Flächen sprühen. Das bindet den Staub, reinigt die Luft und hindert den Staub am Umherfliegen.