So entstehen Äxte und Beile von DICTUM
 

Unsere hochwertigen Äxte mit funktionellem Design werden in kleinen europäischen Schmieden in traditioneller Schmiedetechnik gefertigt. Der verwendete C60 Kohlenstoffstahl ermöglicht eine hohe Festigkeit der feinkörnigen Schneide. Funktional ergänzt werden unsere Axtköpfe durch robuste Stiele mit natürlicher Urushi-Oberfläche.

 

Freiformgeschmiedet

DICTUM Äxte und Beile sind freiformgeschmiedet. Die Axtköpfe werden ohne Form oder Gesenk »frei Auge« unter einem Feder- oder Lufthammer geschmiedet. Nur erfahrene Schmiede können mit dieser Technik hochwertige Äxte fertigen.
Die gängige Praxis bei der Axtherstellung ist die Gesenkfertigung. Hierbei wird der Axtkopf mit ein bis zwei Schlägen an großen Industriehämmern in eine vorhandene Form gepresst. Bei halbindustriellen Produktionen werden mehrere Hammerwerke »in Reihe geschaltet« und die Axtköpfe unter Zuhilfenahme von Teilgesenken mit wenigen Umformschlägen in Serie produziert.

 

C60 Kohlenstoffstahl

In aller Regel werden für Äxte Vergütungsstähle wie C45, C55 und S55C verwendet. Diese Stähle kombinieren eine hohe Festigkeit und Verschleißfestigkeit mit Zähigkeit. Anhand der Bezeichnung lässt sich meist auch der Kohlenstoffanteil im Stahl bestimmen. So hat beispielsweise C45 einen Kohlenstoffanteil von 0,45 %, C55 einen Anteil von 0,55 % etc. Je höher der Kohlenstoffanteil, desto höher ist auch die erreichbare Endhärte der späteren Axt. Mit C45 Stahl kann eine Härte von ca. 54 HRC erreicht werden, bei C60 Stahl sind 60 HRC möglich. Allerdings sind diese Werte stark abhängig vom jeweiligen Umformgrad.

 

Schmiedeprozess

Anmerkung: Schmieden ist ein komplexes Handwerk, das viel Sachverstand verlangt. Die folgenden Informationen zum Schmiedeprozess in Abhängigkeit vom verwendeten Stahl sind eine vereinfachte Darstellung.

 

Bei jedem Erhitzen des Axtrohlings verliert der Stahl an Kohlenstoff. Ist die Axtform komplex und muss deshalb in mehreren Durchgängen geschmiedet werden, sinkt der Kohlenstoffanteil und dadurch die mögliche Härte. So verliert beispielsweise ein C60 Stahl, bei geringer Umformung (z. B. zum Handbeil) nur wenig Kohlenstoff und erreicht eine mögliche Endhärte von ca. 60 HRC, während er bei komplexen Umformungen mit mehrmaligem Erhitzen (z. B. zum Breitbeil) viel Kohlenstoff verliert und dann nur noch 55 HRC oder weniger erreichen würde. Muss der Stahl aufgrund einer komplexen Kopfform mehrmals erhitzt werden, wird beim Erwärmen des Axtkopfs Kohlenstoff zugefügt, um diesen Verlust auszugleichen. Dies bezeichnet der Schmied als »Aufkohlen«.

Erhitzen vor dem Härten

Dementsprechend kann für einfache Gesenkschmiedearbeiten ein Stahl mit weniger Kohlenstoffanteil verwendet werden als für Freiformschmiedearbeiten mit komplexen Kopfformen. Die für Beile und Äxte erforderliche Endhärte von ca. 56-57 HRC kann zudem bei komplexen Kopfformen nur mit Stählen erreicht werden, die einen entsprechend hohen Kohlenstoffanteil aufweisen.

 

Starke Umformungsgrade haben jedoch auch einen großen Vorteil. Bei jedem Schmiedegang wird das Stahlgefüge verdichtet und die Axt erhält eine höhere Festigkeit. Wird C45 oder C55 für eine Axt verwendet und die Axt nur einmal erhitzt und anschließend industriell »in Form gepresst«, kann der Axtkopf zwar die gleiche Härte wie ein C60 Stahl-Axtkopf erhalten, er besitzt aber nicht die gleiche Festigkeit. Mehrmaliges Erhitzen und handwerkliches Schmieden kostet Zeit und somit Geld, weshalb bei der industriellen Axtfertigung gerne darauf verzichtet wird.
DICTUM Äxte und Beile werden in mehreren Schmiedegängen aus C60 Kohlenstoffstahl freiformgeschmiedet. Das Stahlgefüge wird durch die langsame Ausformung stark verdichtet.

Ausformen der Klinge

Dies erhöht die Festigkeit der Axt und ermöglicht die Ausbildung einer feinkörnigen, bruchfesten Schneidkante. Die Endhärte unserer Äxte liegt bei ca. 56-57 HRC. Mit dem verwendeten C60 Stahl könnte durchaus eine höhere Härte erreicht werden, dies wäre bei diesem Werkzeugtyp jedoch nicht sinnvoll.

 

Nach dem Schmieden

Da sich beim Schmieden das Axthaus verformen kann, wird es anschließend von Hand am Amboss mittels eines Dorns wieder ausgerichtet. Anschließend wird der Axtkopf zum Härten in der Esse noch einmal auf ca. 800 °C erhitzt und dann im Ölbad durch schnelles Eintauchen abgeschreckt. Das anschließende Anlassen verringert die durch das Schmieden und Härten aufgebaute Spannung im Metallgefüge. Der Vorschliff der Klinge erfolgt an einem Metallbandschleifer mit Körnung 60. Durch jahrelange Erfahrung schaffen es die Schmiede, den Schnittwinkel jedes Axttyps präzise einzuhalten. Für den Feinschliff wird dann auf eine wassergekühlte Schleifscheibe gewechselt.

 
Härten in Wasser
Griffherstellung
 

Stiele aus Esche oder Robinie

Die Stiele unserer Äxte und Beile sind aus Eschen- oder Robinienholz und werden auf Kopierfräsen anhand eines Musterstiels gefertigt. Komplexe Stielformen, etwa bei unseren Breitbeilen, werden anschließend von Hand nachgearbeitet. Alle DICTUM-Axtstiele werden zum Schutz vor Verschmutzung mit einer natürlichen Urushi-Oberfläche versehen. Der Stiel ist nach der Behandlung wasserfest, lebensmittelecht sowie resistent gegenüber Alkohol und Lösungsmitteln. Die Oberfläche bleibt auf Dauer elastisch und gewinnt durch den Gebrauch sogar an Schönheit. Für einen sicheren Halt erfolgt das Einstielen mit einem Holzkeil und zusätzlich einem diagonal eingetriebenen Metallkeil.

 

Hochwertige Lederscheiden

Die meisten unserer Äxte werden mit einer Lederscheide aus robustem Rindsleder geliefert. Für unsere Zimmermannsäxte bieten wir die Lederscheide separat an. Unsere Lederscheiden werden aus hochwertigem, pflanzlich gegerbtem Leder gefertigt.