Schale im Metallic-Look
 

Ein besonderer Hingucker sind Drechselobjekte, die mit Blattmetall belegt wurden. Der Kontrast zwischen dem weichen, warmen Holz und dem kühlen, spiegelnden Look echten Metalls weckt eine Faszination, die die Grundlage vieler moderner Design-Elemente ist. Für unser Projekt haben wir ganz bewusst Eichenholz gewählt, denn mit grobporigen Hölzern lassen sich tolle Effekte erzielen, wenn man die Poren farblich hervorhebt.

 

Bearbeitung der Außenseite

 

Die kleine Schale wird wie gewohnt gedrechselt und mit Schleifpapier außen (ca. Körnung 180) und innen (ca. Körnung 320) geschliffen. Im nächsten Schritt wurde satt Milchfarbe aufgetragen. Der Auftrag muss nicht ebenmäßig sein, denn die Farbe wird später wieder oberflächlich abgeschliffen, sodass nur die Poren der Eiche hellblau hervorstechen. Alternativ können Sie zum Füllen der Poren auch Dekorwachs verwenden. In diesem Fall allerdings wollten wir, dass die Poren genau das gleiche Blau erhalten wie das verblaute Blattmetall, das die Innenseite zieren soll. Die Milchfarben lassen sich untereinander mischen, sodass jeder beliebige Farbton getroffen werden kann. Die Milchfarbe trocknet schnell aus und bildet keinen öligen Untergrund. Hätten wir die Poren mit z. B. Dekorwachs gefüllt, so wäre es wichtig, zuerst die Innenseite mit dem Blattmetall fertig zu stellen, sodass keine öligen/fettigen Rückstände auf die zu klebende Fläche gelangen können. Bei Verwendung von Milchfarbe muss nicht auf einen exakten Auftrag geachtet werden, da sie den Kleber des Blattmetalls nicht irritiert.

Auf die Außenseite der Schale wird Milchfarbe aufgetragen
 

Bearbeitung der Innenseite

 

Sobald die Milchfarbe handtrocken ist, nutzen wir die Zeit und beginnen mit der Innenseite. Das Applizieren des Blattmetalls ist denkbar einfach. Die Technik haben wir für Hobbyisten deutlich vereinfacht und ist nicht mit dem traditionellen Vergoldungstechniken gleichzusetzen. Als Kleber dient Anlegemilch. Diese wird satt aufgestrichen. Auch hier muss nicht groß darauf geachtet werden, dass der Kleber nicht auf die Außenseite gelangt, denn diese wird später wieder geschliffen. Nun muss der Kleber ca. 20 Minuten trocknen. Die Anlegemilch fühlt sich nun völlig trocken an. Wer in diesem Moment ins Zweifeln gerät, der kann beruhigt sein: auch wenn es nicht so wirkt wird das Blattmetall, sobald es angelegt wird, fest haften. Die Blätter verschieben sich nicht und es gibt kein Geklecker mit dem Kleber.

Die Innenseite der Schale wird mit Anlegemilch bestrichen
 

Auftragen des Blattmetalls

 

Ist der Kleber getrocknet wird ein Blatt des hauchdünnen Metalls entnommen. Dies kann mit einem Vergolderpinsel, oder vorsichtig mit den Fingern geschehen. Man beachte, dass Blattmetall auch auf Fett haftet. Daher ist es ratsam, die Hände vorher zu waschen und auf Handcreme zu verzichten. Wir haben die Blätter vorsichtig mit den Händen aufgelegt. Dabei ist die Innenrundung zu bedenken, es empfiehlt sich das Blattmetall am tiefsten Punkt anzusetzen und dann in die Rundung hineinzulegen. Das Blattmetall wird nun festgestrichen. Fehlstellen werden ausgebessert, indem einfach ein kleines Stück Blattmetall aufgedrückt wird. Alles überschüssiges Material kann mit einem Pinsel abgenommen werden. Wir haben anschließend die Maschine einfach mit geringer Drehzahl andrehen lassen und mit einem Baumwolltuch die Oberfläche abgerieben.

Das Blattmetall wird in die Schale appleziert
 

Feinschliff der Schale

 

Nun ist auch die Milchfarbe soweit trocken, dass diese abgeschliffen werden kann. Wichtig ist darauf zu achte, dass man mit dem Schleifpapier nicht die „vergoldete“ Oberfläche verkratzt. Die Milchfarbe wird so weit abgeschliffen, dass nur noch in den Poren Farbe eingebettet ist.

Zum Schluss haben wir die Holzoberfläche mit DICTUM Holzbalsam versiegelt. Wer es matter mag, kann diesen Schritt auslassen. Für noch seidigeren Glanz kann das Wachs noch aufpoliert werden.

Versiegeln der Schale mit Holzbalsam